Warum es Sinn macht, Outfits zu dokumentieren habe ich gerade wieder gemerkt. Der Blick in den Spiegel ist ein anderer als der auf ein Foto. Der Blick auf ein Foto ist objektiver und ermöglicht es uns, Outfits direkt miteinander zu vergleichen. Ich habe übrigens den Plan für die Blog-Serie “Klarheit im Kleiderschrank” geändert. Wenn man einen Weg sucht, braucht man einen Ausgangspunkt und ein Ziel. Deswegen starten wir heute mit unserem Ausgangspunkt, dem Status Quo in unseren Kleiderschränken. Erst wenn wir wissen, wo wir stehen, kann es weitergehen, dann können wir ein Ziel formulieren.
Das mit den Outfitfotos ist mir letztens wieder in einer Umkleidekabine aufgefallen. Ich hatte ein langes T-Shirtkleid anprobiert, das mir auf dem Bügel sehr gut gefallen hat. Im Spiegel gefiel es mir auch gut, bis ich ein Selfie gemacht habe. Hmm, sah nicht so gut aus wie im Spiegel. Ich bin dann erst mal raus aus dem Laden um das sacken zu lassen, denn das Kleid war teuer. Da wollte ich keinen Fehlkauf riskieren. Ich habe mir in Ruhe das Foto angeschaut und die Entscheidung getroffen, das Kleid nicht zu kaufen. Es war zu kurz und betonte meine Hüfte ganz merkwürdig.
Ja, ich weiß, ich hätte das Kleid kaufen können, weil ich mir darin im Spiegel gefallen habe. Aber nach der anfänglichen Euphorie hätte mich zumindest der zu kurze Saum gestört und ich hätte das Kleid nicht getragen. Für mich ist das mit den Selfies sozusagen noch ein zusätzliches Analysetool. Du darfst auch gerne die Augen verdrehen, wenn dir das alles zu unspontan ist, was ich hier schreibe. Aber so ticke ich nun mal.
Status Quo: Outfits dokumentieren
Alltagsoutfits für 8-10 Tage auf Fotos festzuhalten, hilft dir dabei, einen Überblick über deinen aktuellen Stil zu bekommen. Das geht digital super, aber ausgedruckt ist die Wirkung nochmal stärker und so zum Anfassen macht es einfach mehr Spaß. Meine Familie hat auch gleich noch ihren Senf dazu gegeben, ob ich wollte oder nicht. Tatsächlich war es interessant, was die Kinder gesagt haben und welches Outfit ihnen am besten gefällt.
Mit den Fotos kann man auch noch mehr machen. An den Kleiderschrank kleben, Moodboard, Freunden zeigen, … oder in deine Stilmappe kleben.
Mein Status Quo
Jetzt folgen meine Outfits der letzten Tage. Ich habe natürlich noch einiges mehr im Schrank, aber diese Sachen ziehe ich wirklich häufig an und zeigen glaube ich schon ganz gut, wie ich “so rumlaufe”, wobei diese Sammlung jetzt schon sehr rosalastig geworden ist. In der Regel streue ich noch mehr weiß und grau ein. Ich habe mir Mühe gegeben, dass die Fotos blogtauglich werden, aber im Prinzip reicht ein schnelles Handyfoto jeden Morgen, Hauptsache man erkennt alles.
Welches Outfit gefällt dir am besten und warum?
Das habe ich meinen Mann gefragt und erwartet, dass er, wie immer, schnell und eindeutig antwortet. Nichts dergleichen! Er konnte sich nicht entscheiden, weil ihm alle gleich gut gefallen (außer dem letzten). Sehr interessant. Und cool. Letztendlich haben sich zwei männliche Mitglieder dieser Familie für das erste Foto als Favoriten entschieden.
Die gleiche Frage habe ich mir natürlich auch gestellt und ich könnte zu jedem Outfit einen Sermon schreiben, aber das erspare ich dir lieber. Ich mag grundsätzlich die Outfits mit Cardigan lieber, weil sie interessanter aussehen. Davon bevorzuge ich die Outfits mit dem längeren grauen Picea Cardigan. Der Strickstoff pillt leider total, was ihn abwertet, aber so von Farbe und Form her schon gut.
Welches Outfit gefällt dir am wenigsten und warum?
Am wenigsten mag ich das Foto mit meiner neuen gekauften dunkelblauen Chenille Strickjacke, die ich in den USA bei Anthropologie gekauft habe. Die wirkt wuchtig an mir. Ich weiß schon, warum ich Schnitte in O-Form meide. Irgendwie sieht das nach Lolli aus, oben flach und rund, unten Stelzen. Frag mich jetzt also bitte nicht, warum ich diese Jacke gekauft habe.
Das letzte Bild zeigt mich in meinem Wintermantel, der sich übrigens wenden lässt. Die andere Seite ist dunkelblau. Mir ist auch erst bei diesem Foto bewusst geworden, dass hier auch wieder der “Lolli-Effekt” oder eher ein “Tannenbaum-Effekt” erkennbar ist. Stelzen unter langem Dreieck. Die Jacke wärmt aber so wunderbar, dass in diesem Fall Funktion vor Design steht.
Die Schuhfrage
Was mich grundsätzlich stört ist nach wie vor die neverending Schuhfrage.
Ich habe für den Winter drei Paar Schuhe zur Auswahl und komischerweise alle in Brauntönen. Das linke Paar ist “halt praktisch”, das mittlere mag ich und passt auch super zu meinen Bikerhosen. Die Stiefel rechts mag ich an sich auch, aber finde sie in den Kombinationen immer nicht so ganz stimmig (ich trage sonst kein braun).
Ich kann also nie wirklich eine Farbklammer zu den Schuhen herstellen, höchstens über eine braune Handtasche, die ich aber selten verwende. Wenn ich meinen Daunenmantel wende, hat er ungefähr die Farbe der Lowa Stiefel links im Bild.
Die Schuhe habe ich noch zu Zeiten gekauft, wo Schuhe und Kleidung quasi “zwei Paar Schuhe” für mich waren. Die Schuhe erleben gerade ihren 3. bzw. 4. Winter.
Welche Silhouetten trägst du am häufigsten?
Bei mir ganz klar: unten herum schmal, oben herum locker, leicht tailliert aber nicht oversized und gerne den Po bedeckend. Im Sommer kommen dann noch ein paar Kleider hinzu, Röcke sehr selten.
Wie beschreibst du deinen Stil?
Schlicht, leger, wenig Kontraste…? Ich weiß es nicht, aber ich weiß, dass ich einen Signature Look habe, weil ich vom Prinzip her immer das Gleiche trage.
Welches Outfit findest du am bequemsten?
Da ich immer die gleichen Hosen mit Gummibund trage, sind alle Outfits grundsätzlich bequem. Die Strickjacke auf Bild 7 ist leider unpraktisch. Durch ihr Gewicht und das Material rutscht sie mir immer von der Schulter, die Ärmel sind zu lang und so weit, dass ich mich damit immer in meinen Wintermantel quetschen muss. Aber ich ziehe sie trotzdem an, weil sie irgendwie ganz lässig ist, dabei muss ich die ganze Zeit daran herumzupfen und -ziehen. Verrückt, oder?
Welches selbst genähte Kleidungsstück findest du perfekt für dich?
Die Cassie Pants. Ich trage sie zu jeder Jahreszeit, sie passen zu allem, was ich sonst so im Schrank habe. Trägt sich durch den elastischen Stoff und Gummibund wie eine Leggings und macht Gewichtsschwankungen mit. Das hat bisher noch keine Jeans bei mir geschafft.
Was vermisst du grundsätzlich in deinem Kleiderschrank?
Ich vermisse allgemein gesprochen etwas Extravaganz, die ich aber nicht genau benennen kann. Ich hätte gerne mehr Abwechslung bei den Schuhen und Accessoires und eine gut sitzende schmale (gekaufte) blaue Jeans, leicht verwaschen, ohne Löcher. Aber mit dieser Frage gehen wir ja schon mehr Richtung Ziel, dem gewünschten Stil. Gedanken dazu dürfen gerne schon reifen, aber heute bleiben wir noch beim Status Quo.
Social Media: #klarheitimschrank
Erzähle uns in den kommenden Tagen gerne von deiner Outfit-Dokumentation und deinen Gedanken dazu im Blog oder Social Media mit dem Hashtag #klarheitimschrank und #ellepuls.
Kommentiere deine Gedanken und Erfahrungen gerne unter diesem Post. Ich warte gespannt.
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Dieses Buch inspiriert mich und geht noch tiefer in die Materie:
“the curated closet” bzw. in der deutschen Version “Das Kleiderschrank-Projekt”.
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