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Statement-Ärmel für Anfänger | Wie man einen Raglanärmel ausstellt

Statement-Kette, Statement-Dies, Statement-Das und nun also Statement-Ärmel. In vielen Fashionista-Blogs sieht man sie jetzt. Mit Statement-Ärmeln meint man zur Zeit Trompetenärmel (was natürlich weniger stylisch klingt). Diese “Trompeten” waren in den Siebzigern mal schwer angesagt. Das sind Ärmel, die am Oberarm schmal geschnitten sind und zur Hand hin weiter werden und deshalb an die Form einer Trompete erinnern. Schnitttechnisch kann man das so zusammenfassen: Ärmel mit Rüsche dran oder Ärmel unten weit ausgestellt . Vor ein paar Jahren habe ich mir mal diese Strickjacke mit langen ausgestellten Ärmeln genäht. Die waren echt unpraktisch. Die hingen immer überall drin. Zu der Zeit habe ich auch noch gewickelt…

Und zu der Zeit waren sie nicht in. Macht mich das zum Trendsetter? Naja, jedenfalls heißt es momentan, je weiter und länger (!) desto besser. Aber auch kurze Ärmel mit Rüsche dran sind aktuell. Ich bin nicht so der rüschige Typ, aber man kann man sich ja glücklicherweise an Trends herantasten. Bevor ich etwas nähe, muss ich gedanklich immer die Vor- und Nachteile abwägen. Momentan kann ich mich nur für kurze ausgestellte Ärmel erwärmen. Und dann wie immer die Frage: wie kombinierbar wäre so ein Oberteil? Das Gewurschtel unter einer Jacke mag ich mir nicht vorstellen.

Nichtsdestotrotz kommt hier meine Annäherung an das Thema. Um diesen Trend umzusetzen braucht es an sich keinen speziellen Schnitt. Es reicht ein bewährter Basicschnitt für ein T-Shirt oder ein Blusenshirt. Der Ärmel wird gekürzt und ein gekräuseltes Rechteck angesetzt. Schon sind die Trompetenärmel fertig ohne neuen Schnitt. Wer das gerne in Bildern sehen möchte, findet ein Tutorial bei AFS oder Merricks Art.

Klar gibt es auch extra Schnittmuster zu dem Look. Wer noch Schnittmuster aus den Siebzigern hat, wird dort sicherlich fündig, ansonsten gibt es zum Beispiel einen Schnitt dafür bei Sewionista und vermutlich sind solche Oberteile bei einigen Schnittdesignern in der Pipeline.

Wenn man “die Trompete” nicht ansetzen mag, kann man sich die auch aus dem Ärmel heraus ändern. Das ist nicht schwer. Ich habe für mich keine richtige Trompete gemacht, aber den Bethioua-Ärmel von der Schulter aus etwas ausgestellt. Das ist sozusagen das Seepferdchen für den Trompetenärmel-Style.




Tutorial ausgestellter Raglanärmel

Für dieses Tutorial verwende ich den Ärmel vom Bethioua Raglanshirt.

1- Vom Schulterabnäher ausgehend habe ich eine Linie parallel zum Fadenlauf gezeichnet. Und dann in jeweils gleichen Abständen weitere 3 Linien.

2- Die Linien habe ich vom Saum her bis kurz vor Ende eingeschnitten, so dass sie nur noch an einem Zipfel hängen. Anschließend habe ich die Teile gleichmäßig auseinandergeschoben (ca. 5 cm Abstände am Saum). Je weiter du die Streifen auseinanderziehst, desto weiter wird der Saum. Ist doch toll, wenn man sich das selbst so zurechtzimmern kann, oder?

3- Die Konturen habe ich auf ein neues Blatt Papier übertragen. Das neue Ärmelschnittteil war damit schon fertig.

Wenn man solche Experimente macht, darf man nicht vergessen, dass sich der Stoffverbrauch erhöht. Also am besten alle Schnittteile inklusive dem Neuen auslegen und den neuen Stoffverbrauch ermitteln.

Coming soon: Cassie Pants

Die Hose ist nicht nur bei mir, sondern auch bei meinen Leserinnen beliebt. Ich werde immer wieder nach dem Schnitt gefragt und verlinke natürlich zu styleARC, wo er herkommt. Englische Anleitungen sind nicht jedermanns Sache und daher wird es die Anleitung für die Cassie bald auch auf deutsch geben. Hier bei Elle Puls! Darauf freue ich mich schon. Vielleicht freust du dich auch über die Größentabelle, die viele Größen abdeckt.

Bei meiner neuesten Cassie habe ich einen Stretch-Jeans mit 4% Elasthan genommen. Für meinen Geschmack wirft sie zuviele Falten. Dem Stoff fehlt etwas Geschmeidigkeit. Zum Glück habe ich hier noch einen weicheren Stretch-Jeans liegen. Ich bin gespannt auf den Vergleich. Bisher bin ich sehr gut gefahren mit stretchigem Wildlederimitat und dem Denim Sweat von Nosh.

Neue Chobe Bag

Wenn du schon länger mitliest, wirst du meine neue Chobe Bag bemerkt haben. Meine erste hat mittlerweile nicht nur Patina, sondern auch schon Verschleisserscheinungen, die nicht so schön sind. Da ich gerne graue und silberne Schuhe trage, habe ich einer grauen Jeans und Stiefeln einen neuen Lebensinhalt gegeben. Ich glaube, mir fehlt noch ein Taschenbaumler. Dadurch, dass ich kein Label vorne drauf genäht habe wirkt sie noch etwas kahl aber ich mag sie. Das Leder ist sehr schön und grau geht bekanntlich immer.

Fazit

Die Einsteiger-Ärmel mag ich. Beim nächsten Mal werde ich einen fließenderen Stoff verwenden, der sich auch nicht einrollt. Bei der Ärmelweite könnte ich bestimmt auch einen gewebten Stoff nehmen. Aufgrund der größeren Stoffmenge verhält sich der Ärmel etwas anders als sonst. Ein kleiner Brustabnäher hätte nicht geschadet, aber ich finde es nicht dramatisch. Großes Statement oder Seepferdchen-Statement? Sind diese Ärmel etwas für dich?

Und nun, gehe hin und nähe ;-).

Liebe Grüße,

Elke

Verlinkt bei: RUMS

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