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Immer wenn neue Teilnehmerinnen in den Näh deinen Stil Club kommen, ist es spannend zu lesen oder auch in den Calls live zu hören, welche Gründe sie dazu bewegt haben, mitzumachen.
Dabei bewegt auch immer wieder die Frage danach, wie man sich im Job kleidet. Die einen sind froh, Arbeitskleidung zu haben und sich darum keine Gedanken machen zu müssen, andere sind freier in der Wahl ihrer Kleidung, haben aber dadurch natürlich auch wieder die Qual der Wahl.
Eine Kundin erzählte kürzlich, dass sie durch den selbstsicher kombinieren Kurs souveräner in ihrem Job wirken möchte. Sie arbeitet im sozialen Bereich und möchte durch die Wahl ihrer Kleidung als kompetenter von ihrem Arbeitgeber wahrgenommen werden. Gerade in Berufen, in denen viel Kontakt zu anderen Menschen da ist, kann die Frage nach der passenden Kleidung zum Balanceakt werden.
Eine andere Teilnehmerin beschrieb z.B. ihr Outfit-Dilemma im Büroalltag. Sie kam mit der Frage zu uns, wie viel sie von ihrer Vorliebe für den Gothic Style im Büro durchblitzen lassen darf.
Ich werde in diesem Podcast keine allgemeingültige Antwort darauf haben, aber ich teile gerne meine Gedanken und Erfahrungen dazu.
Vertrauen aufbauen
Lass uns mal mit dem Thema Vertrauen starten. Wem vertraut man? In der Regel erstmal Menschen, die uns ähnlich sind, frei nach dem Motto: “gleich und gleich gesellt sich gern”.
Zitat Karrierebibel:
“Laut Definition ist Vertrauen „die subjektive Überzeugung (oder auch das Gefühl) von der Redlichkeit einer anderen Person“. Wer vertraut, glaubt, dass die Aussagen oder Handlungen des anderen wahr und aufrichtig sind. Ohne dieses Vertrauen funktioniert keine Gesellschaft.”
Menschen, die sich ähnlich kleiden wie du, die sich ähnlich Verhalten, sind dir erstmal ver-traut. Diese Menschen verstehst du schneller als andere, die sich komplett anders zeigen.
Auch wenn du gegen gewisse Standards oder Gruppen rebellierst, schließt du dich ja automatisch der Gruppe der “anderen”, der Rebellen an. Und die Orientierung und Identifzierung mit anderen erfolgt gerade am Anfang über Äußerlichkeiten. Bei der ersten Begegnung hast du ja in der Regel noch keine anderen Anhaltspunkte.
Ich zitiere die Fashion Psychologin Dawnn Karen:
Nicht nur, aber sehr oft ist es gerade im Job wichtig, einen guten ersten Eindruck zu machen. Das beginnt beim Vorstellungsgespräch und zieht sich dann später durch im Kontakt mit KundInnen, KollegInnen, Partnerfirmen, Vorgesetzten, etc.
Um eine gute geschäftliche oder berufliche Basis zu finden, ist Vertrauen enorm wichtig. Und auch dieses Gefühl von Sympathie und “tickt das Gegenüber vielleicht ähnlich wie ich?”. Wenn man Anknüpfungspunkte gibt, kann das den Ausschlag für einen Auftrag, den Erfolg eines Teams oder die Beförderung geben.
Kompetenz
Das Bildungsinstitut für Berufsbildung bibb.de beschreibt Kompetenz so: “Als kompetent gelten Personen, die auf der Grundlage von Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten aktuell gefordertes Handeln neu generieren können.”
So weit, so gut.
Wie sehr die Kleidung das Vertrauen in die Kompetenz eines anderen Menschen bewirken kann, sieht man z. B. bei medizinischen Berufen.
Möchtest du lieber von einer Ärztin operiert werden, die in zerrissenen Jeans und Bandshirt gekleidet ist oder von einer, die im vertrauten Arztoutfit erscheint? Strahlend weißer Kittel, gebügelt, und auf dem Namensschild steht Prof. Dr. Müller? Beide Ärztinnen könnten die gleiche Kompetenz haben oder die im rockigen Look sogar kompetenter sein. Aber als PatientIn nimmt man das anders wahr. Die Wahrnehmung der Kompetenz hängt stark damit zusammen, wie die Ärztin gekleidet ist. Die Kleidung sagt auch gleich etwas über den Status aus. Krankenschwestern sind anders gekleidet als die Ärztin.
Das gilt ja auch für viele andere Berufe.
Und ganz wichtig in dem Zusammenhang ist auch, dass man in wissenschaftlichen Experimenten festgestellt hat, dass die wirkliche Kompetenz auch steigen kann, wenn man in die entsprechende Kleidung schlüpft.
“Psychologen an der Northwestern University in Evanston im US-Bundesstaat Illinois ließen im Rahmen der Studie Testpersonen Aufgaben lösen, die Konzentration und Reaktionsvermögen erforderten. Eine Gruppe wurde in einen Arztkittel gesteckt, die
andere trug Alltagskleidung. Ergebnis: Die Teilnehmer im weißen Mantel machten wesentlich weniger Fehler. In weiteren Experimenten trugen alle Probanden einen Laborkittel, der der einen Hälfte als Arztkittel und der zweiten Gruppe als Anstreicherkittel vorgestellt wurde. Die Aufmerksamkeit der ersten Gruppe beim Lösen von Aufgaben war deutlich größer als die der zweiten.
Angezogene Wahrnehmung
Die Forscher um Hajo Adam und Adam Galinsky sprechen bei diesem Phänomen verallgemeinernd von “enclothed cognition” (“angezogener Wahrnehmung”). Sie meinen damit die gleichzeitige Wirkung von zwei Faktoren: nämlich der symbolischen Bedeutung eines Kleidungsstückes und der körperlichen Erfahrung, es zu tragen.”
Man schlüpft mit einem Kleidungsstück in eine Rolle. Und diese beeinflusst dein Verhalten, deine Gefühle.
Das heißt, dass du nicht nur deinen Eindruck auf andere Menschen veränderst, indem du dich auf eine bestimmte Art und Weise kleidest, sondern auch auf dich selbst! Du kannst deine innere Kompetenz steigern durch deine Kleidung.
Ist das nicht unglaublich spannend, was Textilien mit uns Menschen machen?
Im Gedächtnis bleiben
Wer Karriere machen will oder selbstständig erfolgreich sein will, muss im Gedächtnis bleiben. Wie kannst du im Gedächtnis bleiben? Durch Kompetenz? Durch deine Art zu sprechen? Durch dein Auftreten? Ja sicherlich.
Aber nun stell dir vor, dass sich 100 ähnlich kompetente Menschen für einen Job bewerben. Für einen Anzugjob. Sie entsprechen den Erwartungen, sind gepflegt von Kopf bis Fuß und tragen alle einen dunklen Anzug, helles Hemd. Ganz klassisch eben. Wie bleibt man nun im Gedächtnis hängen? Durch Humor? Durch zufällig gleiche Interessen mit dem Interviewer? Durch Sympathie?
Hier kann es aber auch wirklich helfen, wenn etwas an deinem Äußeren im Gedächtnis bleibt. Ist es vielleicht die eine Person mit der roten Tasche, die Frau mit dem silbernen Marvel-Ring oder der Mann mit der subtil witzigen Krawatte an die du dich am besten erinnern kannst?
Möchte das Unternehmen Menschen anheuern, die sehr angepasst sind oder den eigenen Charakter zeigen? Das muss man sicherlich im Einzelfall bewerten, aber genauso wie man im Onlinemarketing sagt: Menschen kaufen immer von Menschen, sind es auch Menschen, die andere Menschen einstellen. Es sind Menschen, die auf andere Menschen aufpassen, schauen, dass es ihnen gut geht.
Menschen verbinden sich mit anderen Menschen.
Ob die Kompetenz nun durch kleine Schrulligkeiten, durch die individuelle Note geschwächt oder gestärkt wird, hängt sicherlich immer von der Dosis in der entsprechenden Situation ab.
Spannend fand ich dazu auch diesen Abschnitt aus dem oben genannten Artikel in der WirtschaftsWoche:
“Frühere psychologische Studien haben unter anderem bereits gezeigt, dass Lehrkräfte in formaler Kleidung für intelligenter aber weniger interessant gehalten werden als solche in weniger formaler Kleidung. … Auch dass ordentlich angezogene Verkäufer größere Erfolge verzeichnen als schlampig angezogene, wurde schon experimentell bestätigt.”
Kompetenz und individuelle Note vereinen
Mein Zahnarzt:
- Professionelle Arztkleidung
- Schon immer witzige Schuhe, Kermit der Frosch, große Blumen, mittelalterliche Lederpuschen
- Vor ein paar Jahren haben sie nun auch ihre Berufskleidung bunter gemacht: afrikanische Muster
- Man fühlt sich nicht mehr so patientig
- Im Fenster steht eine 3 m hohe Giraffe (wo gehst du zum Zahnarzt? Ach da!)
Dennoch habe ich nicht das Gefühl, dass ich dadurch weniger Vertrauen in seine Arbeit habe. Aber gut. Ich bin ja auch schon jahrelang dort.
- Noch nie privat gesehen
- Aber sicher, dass sein Stil ausgefallener ist
- Bilder in der Praxis
- Man hat immer einen Gesprächseinstieg
- Rebelliert mit Humor gegen Praxisnormen oder Sehgewohnheiten
- Markenzeichen
In den letzten Jahren: Coaching Szene (Life Coaching)
- Immer größere Konkurrenz
- Der Markt wird immer größer
- Immer mehr IG Accounts
- Mehr Webseiten
- Wer bleibt im Gedächtnis hängen?
- Wer abweicht von der Norm
- Wenn man sich in einem Umfeld bewegt, in dem alle besonders anders und individuell aussehen wollen, fällt man vielleicht eher auf, wenn man sich für formellere Kleidung entscheidet und umgekehrt
Ich hatte mal eine Steuerberaterin als Kundin in der Stilberatung. Sie muss keine klassische Kleidung im Job tragen, möchte ihren KundInnen aber natürlich kompetent und professionell begegnen. Im Gespräch hat sich bei ihr dann eine große Liebe zu Mickymaus gezeigt und witzigerweise passen die runden Formen auch sehr gut zu ihrem Stil. Sie trägt zuhause Schlafanzüge, Sweatshirts und Co. mit der Maus.
In einem bunten Mickmaus-Shirt würde sie sich zu unkonventionell gekleidet fühlen, also haben wir uns für silberne Ohrstecker entschieden, die einfach nur die stilisierten Umrisse des Mickymaus Kopfs haben. Also ein großer Kreis mit 2 kleineren Kreisen oben drauf. Mit dieser Idee war sie happy und wir haben dann gemeinsam noch weitere Ideen entwickelt, wie sie das Mäuschen immer mal wieder dezent in ein Outfit integrieren kann. Zum Beispiel ein Shirt mit der stilisierten Mickymaus in Schwarz und grau, und einem schlichten Blazer drüber. Dazu eine etwas schickere Jeans. Oder ein gestreiftes Shirt unter dem Blazer und einer kleinen Ansteckfigur am Revers. Oder als Socken. Oder, oder…
Und wer selbst auf Micky Maus steht, wird diese kleinen Details sofort sichten und eine Verbindung dazu aufbauen. Der Gesprächseinstieg ist dadurch schon mal einfach. Und die Maus könnte zu ihrem Markenzeichen werden ohne aufdringlich zu sein.
Abschlussfragen
Wie viel Individualität darfst und willst du im Job zeigen? Lässt du es zu, dass die Menschen, mit denen du beruflich im Kontakt stehst, mehr von dir kennenlernen? Zeigst du Anknüpfungspunkte? Können sie deine Vorliebe für Disneyfiguren, deine Leidenschaft für Heavy Metal oder andere Nerdigkeiten sehen?
Bist du vielleicht zu angepasst, weil du denkst, dass es von dir erwartet wird, aber insgeheim möchtest du dich individueller zeigen?
Du nähst deine Kleidung total gerne selbst und hast auch richtig Lust darauf, deinen eigenen Stil neu oder wieder zu entdecken, dann komm in den Näh deinen Stil Club.
Entdecke deinen Farb- und Stiltyp und lerne, mit welchen Stoffen und Schnitten du dir Kleidung nähst, die dich selbstsicherer macht. Im Job, im Privatleben. Finde heraus, mit welchen Farben, Schnitten, mit welchem Schmuck und welchen Schuhen du deinen Stil ausdrücken kannst.
Wann die Türen wieder öffnen, erfährst du, wenn du auf der Warteliste bist. Trage dich jetzt unverbindlich ein komme bei der nächsten Gelegenheit in den Club.
Übrigens gewähren wir aktuell eine 90-tägige Geld-zurück-Garantie. Wenn du also schon länger überlegst, ob der Club das Richtige für dich ist, dann kannst du ihn jetzt ohne Risiko testen.
Wir freuen uns auf dich!
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