Sweatshirts gehören neben Jerseyshirts mit zu den beliebtesten Nähprojekten bei Kleidung. Das besagen zumindest diverse Umfragen, die ich unter meinen Leser:Innen gemacht habe.
Sweatshirts findet man in meinem Schrank allerdings kaum. Es gibt einen Hoodie, der diese Woche beim Streichen gelitten hat, sowie ein Sweatshirt, welches mal ein Chlorputzmittel abbekommen hat.
Im ersten Lockdown habe ich begonnen mehrmals die Woche Sport zu machen und mich danach in eine bequeme Jogginghose und Hoodie zu werfen. Das war neu für mich. Seitdem sind die beiden genannten Sweatshirts im Dauereinsatz und das sieht man mittlerweile. Flecken und Abnutzungsstellen sind die Folge. Vorher habe ich meist den ganzen Tag mein “richtiges” Outfit getragen bis ich abends ins Bett gegangen bin.
Ein weiteres Sweatshirt wäre also schon länger fällig gewesen, aber da ich lieber Webware vernähe, habe ich das vor mir hergeschoben. Bis ich letzte Woche die passende Eingebung und damit sofort Lust aufs Nähen hatte! Diese kam bei Zusammenlegen der Wäsche, als mir einer meiner beiden Webware-Hoodies (aus Jeans) nach dem Schnitt “Loma” in die Hände fiel. Meine Tochter hatte sich ihn unter den Nagel gerissen und die letzten 2 Winter rauf und runter getragen.
Warum nicht einfach den “Loma” als Sweatshirt abändern? Der Schnitt hat genau die richtige Weite und Lässigkeit, die mir gefällt. Zu oversized darf es bei mir nicht werden, sonst sehe ich etwas verloren aus darin.
Aus Sweat hatte ich den Schnitt bisher noch nicht genäht. Das wollte ich sofort ausprobieren!
Schnittänderungen
Die Kappnähte beim “Loma” sind nicht für Sweat geeignet, daher musst du als Erstes die Nahtzugaben alle auf 1 cm zurückschneiden (oder alle auf 0,7 cm, wenn dir das für die Overlock lieber ist).
Die weiteren Änderungen habe ich nach Gusto gemacht, weil ich ein schlichtes Sweatshirt ohne Kapuze haben wollte.
- geteilten Ärmel zusammengefügt
- Passe an Rückenteil geklebt
- Vorder- und Rückenteil so gekürzt, dass ich anschließend noch ein ca. 10 cm breites Bündchen annähen kann. Und nicht vergessen, die Nahtzugaben noch anzufügen!
- am Vorderteil an der vorderen Mitte habe ich noch eine Nahtzugabe hinzugefügt, für eine Teilungsnaht
Der Zuschnitt ging schnell und ich kam mit einem ca. 1,60 m großen Stück Sweat gut zurecht. Für ebenfalls 10 cm Ärmelbündchen (zugeschnitten 22 cm) und ein Halsausschnittbündchen hat es noch locker gereicht.
Stoffwahl
Bei diesem Projekt stand der Schnitt als Erstes. Da ich nur einen Sweat im Vorrat hatte, habe ich diesen gleich vernäht. Es ist der melierte Sweat “Eike” von Swafing, den ich bei 1000stoff im Laden gekauft habe. Ursprünglich sollte es dieser spezielle Sweater von Grasser werden, aber irgendwie empfand ich die Stoff- und Schnittkombination als für mich doch nicht so stimmig. Der Schnitt wartet auf einen anderen Stoff. Dafür hat “Eike” nun seine Bestimmung gefunden. Man muss beim Nähen einfach flexibel bleiben!
Der Stoff nennt sich “Eike”, ist leicht und innen schön kuschelig angeraut. Du findest ihn auch bei Mira Rostock in vielen Farben. Der Stoff hat eine leichte Melierung, wodurch die Farbintensität etwas abgemildert wird und damit gut zu meinem natürlichen Stilanteil passt.
Nun habe ich mal ein petrolfarbenes Oberteil in meinem Schrank. Das wurde Zeit! Ich habe nämlich gerade richtig Lust, nicht nur die Grau- und Blautöne aus meiner Farbpalette zu tragen, sondern auch Petrol, Lila, Rosa und mal sehen, was sich noch so dazugesellen möchte.
Hürden beim Nähen?
Eigentlich ist es ein einfaches Projekt! Nicht nur eigentlich, aber da ich auch das Halsbündchen aus dem Sweat nähen wollte, benötigte ich 3 Anläufe bis es sich schön angeschmiegt hat. Da wäre ein passendes Bündchen einfacher gewesen, aber da ich beim Kauf noch nicht wusste, was daraus werden sollte… Ich mag es aber auch, zu improvisieren und mit dem auszukommen, was ich zur Hand habe. Jedenfalls gibt es die Möglichkeit, die perfekt passenden Bündchen zu “Eike” zu bekommen.
Fazit
Es lohnt sich, im eigenen Schnittmusterbestand zu stöbern und ein älteres Schnittmuster mit ein paar kleinen Änderungen wieder in einem neuen Look erscheinen zu lassen. Ich liebe das! Es spart Zeit bei der Suche nach einem Schnitt und dem nachfolgenden Kleben, Ausschneiden oder Kopieren. In diesem Fall musste ich den Schnitt zwar nochmal ausdrucken, weil er mir beim Büroumzug verloren gegangen ist (dazu in einem anderen Post mehr), aber nun habe liegt er weitere Projekte parat.
Und wie immer sind beim Machen weitere “Loma” Versionen im Kopf entstanden. Zum Beispiel als Pullunder, im Sommer als Top getragen oder als Cropped Sweatshirt mit gekürzten Ärmeln, das solo getragen werden kann oder auch mit Bluse drunter. Vielleicht auch mit Seitenschlitz und hinten längerem Saum, oder…
Und wenn du nun auch Lust darauf hast, unseren “Loma” Schnitt aus Webware oder Sweat zu nähen, dann findest du ihn bis einschließlich 13. Februar 22 für 4,90 EUR statt 7,50 EUR im Shop.
Hier geht es direkt zum Schnittmuster.
Designbeispiele “Loma” aus Webware
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