Wusstest du, dass schmale Ärmel “einen schlanken Fuß” machen? Sprich, wenn der Ärmel schön schmal ist, wirkst du insgesamt schlanker, als wenn du einen weiten Ärmel trägst. Du glaubst mir nicht? Dann probiere es direkt vor dem Spiegel aus. Zieh dir ein Oberteil oder eine Jacke mit weiterem Ärmel an und halte oder stecke ihn schmaler. Du wirst den Effekt sehen.
Das ist auch mit ein Grund dafür, dass hochgeschobene Ärmel oder ¾ Ärmel (fast) immer super aussehen: weil man das schmale Handgelenk, bzw. den schmalen Unterarm, sieht.
Wenn das für dich kein Argument für schmale Ärmel sein sollte, dann habe ich ein weiteres: Mit schmalem Cardigan-Ärmel rutscht es sich leichter in die Winterjacke. Die dicken kuscheligen Oversized Strickjacken sind zwar super zum Reinkuscheln, aber wenn es darum geht, noch weitere Lagen drüber zu tragen, wird es gerne mal “wurschtelig”. Oder es braucht einen entsprechend weiten Mantel dazu. Gerade auch mit den trendigen Statement-Ärmeln, die in der Schulterpartie voluminös sind, braucht es eine Überjacke, die das mitmacht.
Dieses Problem entsteht nicht beim Shelly Cardigan mit seiner klassischen Schulterpassform und den schmalen Ärmeln. Der Schnitt ist zeitlos und vielseitig interpretierbar. Das liebe ich bei Schnittmustern.
Beim Cardigan-Sew-Along, der gerade im Näh deinen Stil Club läuft, entstehen einige Shellys sowie andere Cardigans / Blazer und ich freue mich schon auf das Foto-Finale am Sonntag, denn dort werden die Jacken in verschiedenen Outfits gezeigt. Das ist total inspirierend, weil wir sehen, wie unterschiedlich die Outfits vom Stil her sind und wie vielseitig sie kombiniert werden. Außerdem sind es echte selbst genähte Kleidungsstücke an echten Frauen und keine unrealistisch perfekten Pinterest-Fotos.
Mein neuester Shelly Cardigan ist aus einem Doubleface Strickstoff entstanden. Den Stoff habe ich letzten Winter beim Nähcamp München von Stoff & Co., unserem Stoffpartner vor Ort, bekommen. Außen ist es ein grauer Wollstrick, der innen mit einem weißen Baumwolljersey beklebt ist. Dadurch hat der Stoff eine Festigkeit, die gut zu mir passt. Die fließenden Strickstoffe sehen an mir nicht so gut aus wie die festeren.
Durch den Stand und die gleichmäßige Oberfläche erinnert mein Shelly Cardigan etwas an einen schlichten Blazer. Dazu trägt auch die Länge bei, die in diesem Fall allerdings aus der Stoffnot heraus entstanden ist.
Eigentlich wollte ich ihn wieder so lang haben wie bei meinen Blauen (s. u.), den ich schon vor 2 Jahren aus einem dünnen Denimjersey genäht habe. Der Graue sollte die Wintervariante werden. Aber gut, wenn mir mal wieder ein schöner Strickstoff über den Weg läuft, weiß ich ja, dass ich etwas mehr davon kaufen sollte.
Louise hat sich für den dunkelblauen “Bono” Strickstoff von Swafing entschieden. Verschiedene schöne Strickstoffe in hoher Qualität findest du übrigens bei Juni Design, unserem Stoffpartner im Näh deinen Stil Club diesen Monat.
Mit dem Shelly Cardigan nähst du dir ein Stück zum Kombinieren. Der Cardigan wird offen getragen. Er ist so geschnitten, dass sich die Vorderteile an der vorderen Mitte nicht überlappen. Damit die Jacke zum Figurschmeichler wird, ist sie tailliert, folgt also deiner Körpersilhouette und wir haben bewusst auf auftragende Taschen verzichtet. Du kannst das Rückenteil wahlweise im Bruch zuschneiden oder auch tailliert für noch mehr Form. Sie sitzt im Schulterbereich sehr gut und im Schnitt findest du zwei verschiedene Längen. Natürlich kannst du die Jacke nach deinem Geschmack auch noch kürzer oder länger zuschneiden.
Ein hübsches Detail hat der Cardigan am Ärmel: eine offene Manschette, die mit Knopf und Schlaufe geschlossen wird. Alternativ kannst du auch eine normale Manschette/breites Bündchen annähen.
Mit Shelly kannst du deinen Kleiderschrank also wunderbar mit Kombi-Cardigans aufstocken, die, je nach Stoffwahl, durchaus auch bürotauglich sein können.
Du kannst Stoffe wie Feinstrick, dünnen Sweat, Strickjacquard oder auch dickere Jerseystoffe verwenden.
Edit:
In 2021 sind diese Fotos noch hinzugekommen:
Kommentare