Episode #14 | Stofflexikon: 11 verschiedene Jerseystoffe erklärt. Mit Petra Hofer von Pepelinchen.

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Glaubst du, du weißt schon alles über Jersey? Vielleicht noch nicht ganz, so dass du dir hier noch ein paar Tipps holen kannst.

Jersey ist eigentlich schwierig zu nähen, weil er sich beim Nähen dehnt und man aufpassen muss, dass man keine unerwünschten Beulen einnäht. Trotzdem ist es des Deutschen liebster Stoff, weil es viele einfache Schnittmuster zum Jersey gibt, du nicht darauf achten musst, dass dein Oberteil eine besondere Verschlußlösung bekommt und du meist keine schwierigen Abnäher nähen musst. Jersey dehnt sich, es nimmt gut die Körperformen an und dadurch kommst du mit wenigen Nähten für ein Oberteil aus. So kannst du es an einem Abend mit der Overlock schaffen, dein Shirt für den nächsten Tag fertig zu haben.

Beim Jersey, was als Maschenware, deklariert wird, unterscheidet man 3 verschiedene Strick-/Herstellungsarten und viele weitere Material-/ Stoffarten.

Jersey / Strickarten:

Singlejersey: Wird auf einer Nadelreihe genäht und hat rechte und linke Maschen. Singlejersey „dreht sich gern“ am Ende ein.

Doublejersey: Fühlt sich etwas fester an. Wird auf 2 Nadelreihen gestrickt und auch Interlock genannt. Auf beiden Seiten sind rechte Maschen zu sehen. Es ist ein guter Stoff für Anfänger, weil er sich nicht so leicht eindreht.

Rippenjersey: Die klassische Bündchenware mit erkennbarem Rippenmuster. In verschiedenen Stärken erhältlich.

Jersey / Materialarten:

1-Baumwolljersey: Ist fest, griffig, der klassische Kinderjersey. Kinderjersey hat einen relativ hohen Elasthan-Anteil. Es gibt aber auch Baumwolljerseys ohne Elasthan. Vernähst du diese, sollten sie eine weitere Passform haben.

2-Viskosejersey: Der Klassiker im Damenmodebereich. Viskosejersey ist glatter als Baumwolle und fällt schön, z.B. bei einen Wasserfallausschnitt. Viskosejersey ist edel, glänzt ein wenig, ist aber auch flutschiger und erfordert ein wenig Übung beim Nähen. Ein flatteriger Viskosejersey legt sich gern auf die Haut. Wenn man dieses „Aufhängen“ vermeiden möchte, sollte man einen weitere Passform wählen. Trikot de Luxe hat eine stärkere Grammatur, ist etwas schwerer und fester. Er zeichnet sich nicht ganz so sehr auf der Haut ab. Trikot de Luxe hat 250 Gramm / Quadratmeter und ist damit sogar noch schwerer als der klassische Baumwolljersey.

3-Modaljersey: Von dieser Faser hört man immer öfter. Sie ist aus Zellulosefasern hergestellt. Der Stoff hat mehr Festigkeit und ist formstabil. Er fühlt sich weich an und ist nach mehreren Wäschen noch anschmiegsam. Er hat eine angenehme Trageeigenschaft und kann viel Feuchtigkeit aufnehmen.

4-Lyocell: Wird aus dem Grundstoff Holz gewonnen. Der Markenname für diese Faser ist Tencel. Lyocell ist noch weicher, fällt noch samtiger und kann noch mehr Feuchtigkeit aufnehmen. Das Vernähen ist noch etwas schwieriger, weil der Stoff noch flutschiger in der Hand liegt. Lyocell malt deutlich die Körperformen ab, das Tragegefühl jedoch sehr angenehm.

5-Bambusjersey: Der Bambusjersey ist noch weicher als die vorgehend angesprochenen Fasern.

Das Grundmaterial des Jersey ist immer pflanzlich und wird chemisch weiterverarbeitet. Die Fasern sind lange in der Kritik gewesen, weil bei deren Verarbeitung viel Wasser verbraucht und dieses ungefiltert in die Kanalisation abgeleitet wurde. Heute wird oftmals verantwortungsvoller mit der Produktion umgegangen (beispielsweise in geschlossenen Systemen). Achte beim Kauf auf entsprechende Siegel, sollte dir die umweltschonende Herstellung wichtig sein (z.B. Ökotex).

6-Leinenjersey Ein weiterer Stoff aus Naturfaser ist der Leinenjersey: Elasthan und Baumwolle wird oft zugemischt. Leinen kühlt auf der Haut und wird entsprechend gern im Sommer getragen. Die Struktur des Leinen ist uneben. Kritiker des Leinen bemängeln, dass dieser leicht knittert. Der Leinenjersey hingegen knittert weniger. Es ist ein gröberer Stoff, der nicht fließt. Eignet sich für Jäckchen oder Pullis, Lagenlook, gut für boxy und weniger gut für figurbetonte Kleidung.

7-Romanitjersey (auch bekannt als Punta di Roma): Ein Doublejersey und etwas griffigerer Stoff, der hauptsächlich aus Viskose besteht. Romanitjersey legt sich nicht so sehr auf die Haut. Geeignet für Kleider und Röcke. Fühlt sich glatt und seidig an und er knittert fast gar nicht, weder im Koffer noch beim Tragen. Romanit ist genau das Gegenteil vom Leinenjersey. Da teilweise auch Polyesther beigemischt ist, kann es zu Knötchenbildung kommen.

8-Slubjersey: Wohingegen Romanit eher für Kastiges geeignet ist, bietet sich Slubjersey für Drapiertes an. Slubjersey ist aus einem unregelmäßigen Garn genäht. Er ergibt eine leicht raue Struktur in der Oberfläche, obwohl er dünn gearbeitet ist. Ihn gibt es als Baumwolljersey als auch Viskosejersey. Es ist ein schöner Sommer-T-Shirt-Stoff.

9-Jacquardjersey: Er unterscheidet sich von seiner Webtechnik zu den anderen. Die Herstellung ist aufwendig, dadurch das die linke und rechte Seite gleichwertig gemustert ist. Er ist oft fester, geeignet für einen Blazer oder Jäckchen zum Überziehen.

10-Polyesterjersey: Trägt sich sehr angenehm, ohne das sich die Haare hochstellen im Gegensatz zum reinen Polyester.

11-Sportjersey: Besteht aus Polyamid, hat einen hohen Elasthan Anteil. Findet Verwendung bei Funktionskleidung, die den Körper warm halten und den Schweiß aufnehmen soll.

Buchtipp: Materiallexikon Stoff und Faden von Constanze Derham.

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