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Ich habe eben mal in die Podcaststatistiken geschaut und mit Erstaunen festgestellt, dass die erste Episode zu dieser Reihe die in den letzten 3 Monaten am meisten gehörte Folge war. Das motiviert mich natürlich umso mehr, dir heute die Top 5 der 13 größten Herausforderungen rund ums Nähen deiner Garderobe vorzustellen.
In Charts sind ja eigentlich immer die Top 5 oder Top 3 die spannendsten, oder?
Die Daten für dieses Ranking kommen aus einer Umfrage, die wir unter allen Mitgliedern des Näh deinen Stil Club beim Einstieg in den Club erheben. Eine der Fragen darin lautet: Was ist deine größte Herausforderung beim Nähen.
Starten wir doch gleich mit Platz 5:
Platz 5 | Kombinationsmöglichkeiten zu finden
Was genau ist denn hier die Herausforderung? Ich zitiere mal ein paar Antworten aus der Umfrage.
- die richtigen Schnitte und Stoffe finden, dass große Ganze zu sehen – also die Kombinierbarkeit meiner Kleidung, für meine weibliche Figur das zu finden, was passt und unnötige Enttäuschungen vermeiden.
- Kombinierbarkeit Richtung Capsule Wardrobe
- Kleidung zu nähen, die zu mir passen und auch in Kombis passen
- Die Teile sind schlecht miteinander kombinierbar.
- Eine klare Linie zu finden. Ich nähe und stricke viel und trage auch alle Sachen, die ich so produziere. Ich habe allerdings oft Teile, die ich dann nur in einem Outfit anziehen kann, weil sie auffällige Muster haben.
- Ich hab mir zum Ziel gesetzt, ab sofort nicht einfach etwas zu nähen, was mir gefällt sondern besser zu planen und vor allem kombinierbare Kleidung zu nähen.
- Teile zu nähen, die auch zu etwa anderem in meinem Kleiderschrank passen
- Ich Nähe seit 2 Jahren meine Garderobe selbst. Kaufe deshalb auch nur noch Schuhe und Unterwäsche. Meine größte Herausforderung wäre keine Einzelstücke mehr zu nähen und ein Konzept zu haben
Ich kenne diese Herausforderung natürlich auch selber. Vor allem in den ersten Jahren, in denen ich für mich genäht habe, sind viele Teile entstanden, die heute leider nicht mehr in meiner Garderobe sind. Diese Experimentierphase am Anfang hat vermutlich jeder, aber da so schnell wie möglich rauszukommen ist wichtig, um nicht die Lust am Nähen der eigenen Kleidung zu verlieren. Bei mir war es so, dass ich mich von anderen Bloggerinnen zu Nähprojekten habe inspirieren lassen. Das ist ja im Grunde eine schöne Sache, aber es funktioniert halt nur dann so richtig, wenn die Teile auch zu mir passen.
Da ich viel über meine Nähabenteuer gebloggt habe, hatte ich irgendwann auch den Anspruch, immer wieder etwas Neues zeigen zu wollen und auch vielseitiger zu nähen. Ich habe also quasi eher für den Applaus meiner LeserInnen genäht als wirklich für mich. Das muss ich rückblickend zugeben. Dazu gehörten auch Probenäh-Projekte, die ich angenommen habe. Ich habe dann zum Beispiel Stoffe oder Schnitte vernäht, die ich mir nicht gekauft hätte. Diese Phase hatte ich zum Glück nicht lange, weil ich schnell für mich gemerkt habe, dass ich meine wertvolle Nähzeit mit damals noch eher kleineren Kindern nicht für Projekte aufwenden wollte, die ich anschließend nicht trage.
Was mir geholfen hat, war der Fokus auf mich. Was macht mich aus? Was für einen Stil möchte ich gerne tragen? Was muss ich dafür nähen? Dadurch sind von außen betrachtet vielleicht unspektakulärere Teile entstanden, die mich dafür aber schon seit Jahren begleiten.
In der großen Umfrage vom Januar hat mich auch jemand gefragt, ob ich die Kleidung, die ich im Blog und bei Instagram an mir zeige auch wirklich trage. Ja. Das ist meine Garderobe. Ich nähe wirklich für mich, meinen Körper, meinen Geschmack. Genauso wie es mir Spaß macht, zu nähen, macht es mir Freude die Kleidung anschließend auch zu tragen und mich gut darin zu fühlen.
Platz 4 | Steht mir das überhaupt?
Also diese Frage ist ja eine der wichtigsten, wenn du dir Kleidung nähst oder kaufst. Vielen Frauen fällt es schwer zu erkennen, was ihnen steht und was nicht. Das ging mir auch lange so. Ich habe einfach gekauft und genäht worauf ich Lust hatte, um dann festzustellen, dass es sich irgendwie komisch an mir anfühlt und ich vor dem Spiegel das Gefühl hatte, dass irgendetwas damit nicht stimmt, ohne es genauer benennen zu können.
Unter den Antworten waren z. B.:
- Ich falle immer wieder auf verschiedene Muster herein und fühle mich dann unsicher damit.
- Welche SM stehen mir? Welcher Stoff ist der richtige? SM-Anpassung, allerdings nicht unbedingt technisch sondern eher, soll ich an den Seiten besser etwas Stoff wegnehmen oder nicht? Soll ich die Länge verändern? …
- einzuschätzen, ob mir ein Muster oder ein Farbton steht. Häufig sehe ich erst am fertigen Kleidungsstück, dass das Muster zu unruhig ist oder mir eine Farbe nicht steht.
- passen Schnittmuster und Stoffwahl nachher zu mir?
- Ich nähe echt gern, im Moment hab ich aber echt ein tief, habe schon einiges genäht, das toll war und ich mich echt wohl gefühlt habe, aber auch viel das in meine Schrank liegt und ich mich einfach nicht richtig wohl damit fühle, und am nähen liegt es nicht, das kann ich recht gut. Ich weiss aber nicht genau woran es liegt, Farbe? Schnitt? Muster des Stoffes? Stoffart?
Gerade der letzte Punkt ist bei erfahrenen Näherinnen ein Thema. Wie sie schon schreibt: Am nähen liegt es nicht. Am Anfang sind natürlich Nähtechniken eine Herausforderung, aber mit der Übung wirst du immer besser. Aber selbst ein perfekt genähtes Teil kann dich nicht glücklich machen, wenn es an dir nicht gut aussieht!
Es geht also immer um mehr als die technische Umsetzung eines Nähprojektes. Es schwingt immer die Frage mit: Steht mir das überhaupt? Manchmal ist man geblendet vom Stoff, Schnitt oder Designbeispielen anderer. Unterscheiden zu können, was an anderen gut aussieht und was an dir gut aussieht, ist essenziell.
Wenn du dir wirklich unsicher bist, was dir steht, dann ist meine Empfehlung wie immer, dass du dich erst einmal mit den besten Farben auseinandersetzt. Wenn du dir eine schnell unkomplizierte Beratung von zuhause aus wünschst, dann empfehle ich dir ein Farb-Fitting in unserer Farb-Fitterie zu machen. Unsere Stylistinnen stellen dir anhand deiner Fotos einen inviduell passenden Farbfächer zusammen, der dir dann nach Hause geschickt wird. Damit hast du konkrete Farbkarten mithilfe derer du Stoffe oder Kleider shoppen kannst.
Natürlich sind auch die Muster, Fall des Stoffes sowie die Schnittformen wichtig dafür, ob dir ein Kleidungsstück steht oder nicht. Mehr darüber erfährst du im Näh deinen Stil Club. Dort nehmen wir dich an die Hand, um dir bei der Fokussierung auf zu dir passende Nähprojekte zu unterstützen
Platz 3 | Stoffwahl
Die Stoffwahl ist auf Platz 3 gelandet.
Ich zitiere aus den Antworten:
- Die größte Herausforderung ist die Stoffauswahl, die meistens sehr intuitiv passiert. Wobei ich beim NDS Kurs gelernt habe, dass vieles farblich in die richtige Richtung ging. Einiges wurde radikal aus dem Kleiderschrank entfernt. Ich gehe nun bewusster Stoffe shoppen.
- ich möchte nur natürliche Materialien verwenden, in vielen Stoffen ist Plastik drin; Das möchte ich nicht mehr. Ich bin unsicher mit Mustern, wie sie mir stehen.
- Farbwahl bei Stoffen, trau mir nicht alles zu
- Stoffe in den richtigen Farben zu finden und in der richtigen Qualität
- Wahl des Stoffes. Ich habe viele Stoffe und weiß nicht, ob sie mir stehen oder was ich daraus nähen soll. Alles Streichelstoffe – wie du in deinem Beitrag so schön geschrieben hast. Das verunsichert mich und ich habe oft keine Lust was anzufangen. Oft sehe ich auf Insta was bei anderen und finde es total toll. Nähe es mir selbst und es steht mir nicht.
- Den richtigen Stoff für das Kleidungsstück zu finden
Die Stoffauswahl beinhaltet natürlich auch immer die Frage: Steht mir das von Platz 4. Zum Nähen gehört es auch dazu, dass du dich mit den Stoffqualitäten auseinandersetzt. Zum Thema Stoffkunde findest du auch einige Episoden im Näh deinen Stil Podcast.
Wenn du Stoffe aller Art immer neugierig betrachtest, dir die Zusammensetzung anschaust und sie vor allem anfasst, dann bekommst du ein immer besseres Gefühl dafür, wie dieser Stoff vernäht aussehen könnte. Bei der Stoffauswahl kommt, vor allem beim Kauf vor Ort, der Streicheleffekt hinzu. Gerade, wenn du Stoffe anfassen kannst, verliebst du dich vielleicht noch schneller, als wenn du einen Stoff bloß siehst. Da kommen einfach mehr Sinne ins Spiel als wenn du einen Schnitt kaufst. Du kannst ihn fühlen, mit bloßem Auge sehen, ihn ein Stück vom Ballen rollen und mehr erleben! Und wann dann nur noch eine kleine Menge auf dem Ballen ist, dann ist die Gefahr groß, dass du zuschlägst, ohne dir vorher klarzumachen, ob du den Stoff auch zu etwas Sinnvollem vernähen wirst. Das Hirn ist vernebelt.
Das ist der Moment, wo du dann mal kurz aus dem Nebel heraustreten solltest. Vielleicht zwischendurch etwas anderes besorgen oder mal eine Nacht drüber schlafen. Wenn der Stoff dann immer noch als ein sinnvoller Kauf erscheint, dann ran.
Platz 2 | Kombination aus Stoff und Schnitt
Das ist glaube ich die Herausforderung, die das Kopfkino so richtig ins Rollen bringt! Die Frage nach der perfekten Kombination aus Stoff und Schnitt kann mir manchmal den Schlaf rauben. Sag bitte, dass du das auch kennst!
Jedenfalls zeigt die Platzierung fast an der Spitze dieser Charts doch sehr deutlich, dass ich damit nicht alleine bin.
Hier erstmal ein Auszug aus den Antworten. Meine größte Herausforderung ist…
- Perfekte Schnitte kombiniert mit für mich optimale Stoffe zu finden!
- Für mich passende Schnitte und Stoffe miteinander zu kombinieren
- Ich suche lange nach einen Schnitt und weiß immer gar nicht so Recht welcher Stoff dazu passt…..
- Das richtige Material zum richtigen Schnitt zu finden, und den Schnitt passend zu mir, damit das Teilchen nicht zur Schrankleiche wird
- Eindeutig die richtige Auswahl von Schnitt und Stoff und das Abändern von Schnitten bzgl. eines anderen Ausschnitts oder z.B. der Einsatz von Teilungsnähten/Biesen um einfarbige Oberteile aufzupeppen.
Ich finde ja, dass es eine sehr schöne Herausforderung ist, die aber Entscheidungen erfordert. Für alle, die nicht so entscheidungsfreudig sind, kann das natürlich langwieriger werden. Mich eingeschlossen. Da ich keinen akuten Mangel in meiner Garderobe habe, gehe ich meine Nähprojekte auch entspannt an. Es muss nichts zu einem Termin fertig werden. Ich glaube das ist schon mal immer gut, wenn ein Projekt nicht aus einem Druck heraus entsteht.
Wenn du zügiger zu deinen Entscheidungen kommen möchtest, dann hilft es schon, wenn du bestimmte Schnitte und Stoffe für dich ausklammern kannst. Noch mehr aber natürlich, wenn du weißt, welche Stoffe und Schnitte du für dich und deinen Stil brauchst. Dann kannst du die Auswahl eingrenzen. Farben, Muster, Oberflächen, Schnittformen.
Und die Auswahl einzugrenzen erleichtert dann nach hinten raus die Entscheidungen. Aus der Auswahl schaust du dann, welcher Stoff zu einem bestimmten Schnitt passt, oder umgekehrt und kannst dann ans Werk gehen. Denn irgendwann willst du ja mal loslegen und nicht nur im Kopf nähen, richtig?
Und was fehlt jetzt noch, neben den bisher genannten 12 Herausforderungen?
Platz 1 ist… Trommelwirbel… Die Schnittanpassung!
Platz 1 | Schnittanpassung
Ich glaube das überrascht dich jetzt nicht, oder?
Jeder Körper ist ein Unikat, deswegen wird ein standardisiertes Schnittmuster nur in den seltensten Fällen auf Anhieb passen. Kein Wunder also, dass uns das Thema Schnittanpassung umtreibt.
Bevor wir die Umfragen aus den letzten Jahren gemacht haben, war mir nicht so bewusst, wie schwierig es für viele Frauen ist, überhaupt passende Kleidung zu finden. Da tritt dann das Thema Stil hinter die Passform zurück. Ein Grund mehr, das Thema Schnittanpassung mutig anzugehen!
- Aufgrund der größeren Oberweite muss ich anpassen, darin bin ich noch echt Neuling.
- Die Schnittanpassung, brauche Größe 48/50, und die richtigen Schnitte für mich finden, die ich trotz der Einschränkung mit den Schuhen tragen kann
- tolle Schnitte finden und sie auf meine Figur anpassen
- Definitiv die Schnittanpassung! Bei Farben und Schnittmustern bin ich Dank des NDS-Clubs schon ein gutes Stück weiter
- Das Anpassen an Brust, Hohlkreuz und Hüfte
- Ich verliere mich oft im Optimieren der Schnitte.
- Es gibt keinen passenden Schnitt – alles muss angepasst werden
- Schnitte anpassen, das macht mir keinen Spass. Ich mag nicht herumprobieren und wieder trennen. Würde auch nie ein Probeteil nähen.
Beim Probeteil scheiden sich die Geister, aber zum Lernen und zur Passformoptimierung ist es eigentlich unerlässlich. Im Februar gehen wir im Näh deinen Stil Club auch das Thema Schnittanpassung an. Da die meisten Frauen am liebsten Oberteile wie Shirts und Blusen nähen, gehen wir ein auf die Hohlkreuzanpassung, Längenänderungen, Anpassung bei großer Oberweite und auch darauf, in welcher Reihenfolge man die Anpassungen bei einem Oberteil vornehmen sollte.
Ich selbst bin keine Expertin für Schnittanpassung, habe mir aber Unterstützung geholt und ich freue mich auf die Lives und die Umsetzungswoche vom 21.-25. Februar.
Zum Thema Schnittanpassung kann ich nur sagen, du musst Expertin für die Anpassung an deinen Körper werden, damit deine Kleidung in Zukunft besser sitzt.
Zusammenfassung der 13 Herausforderungen:
1 | Anpassung |
2 | Kombination aus Stoff und Schnitt |
3 | Stoffwahl (Muster & Farben) |
4 | Steht mir das überhaupt |
5 | Kombimöglichkeiten zu finden |
6 | Zeit |
7 | anzufangen (Kopfkino & fehlender Mut) |
8 | fehlende Vorstellungskraft |
9 | Schnittwahl (vorteilhaft & zum Stil passend) |
10 | Geduld & Dinge zuende bringen |
11 | Hosen |
12 | Nähtechniken |
13 | Verlockungen widerstehen |
So, das waren sie, die Top 13 Herausforderungen beim Nähen deiner Garderobe.
Viele Punkte sind miteinander verwoben. Die Herausforderungen stehen selten alleine und der Kern, die Lösung, bist du selbst.
Denk einfach immer dran: Näh deinen Stil!
Und falls du gerne bei Instagram bist, wir haben einen neuen Account eröffnet. Du findest ihn unter @naehdeinenstil. Dort wird sich alles genau um das Thema Stoff- und Schnittwahl drehen, wie du deinen Stil in deinen Nähprojekten einfließen lassen kannst und mehr das nähst, was zu dir passt und nicht zu anderen.
Ich bin selbst schon gespannt, wohin die Reise mit dem neuen Account geht. Ich freue mich drauf!
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