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Die 16 gängigsten Ärmelformen und wie sie heissen

Der Januar steht bei uns im Näh Deinen Stil Club ganz im Zeichen von Shirts. Es machen wieder über 150 Frauen beim Shirt Sew Along mit – ich freue mich jetzt schon auf die vielen unterschiedlichen Ergebnisse.

Im Zuge meiner Vorbereitung auf das große Thema „Shirt“ habe ich mich ausführlich mit den verschiedensten Ärmelvarianten beschäftigt. Ich finde es spannend, wie solch ein Detail in der Schnittführung die Waagschale in die eine oder andere Richtung bewegen kann.

Hast du Lust, ein wenig mit diesen Details zu spielen? Möchtest du mehr über Ärmel erfahren? Damit du für deine Nähprojekte mehr Sicherheit bei der Auswahl hast, gebe ich dir hier einen kleinen Überblick.

Ballonärmel

Der Ballonärmel wurde von Nina Ricci kreiert. Seinem Namen entsprechend handelt es sich um einen ballonförmigen Ärmel, der eng in Ellenbogenhöhe schließt.

Biedermeierärmel

Der Biedermeierärmel entwickelte sich 1920 aus den damals getragenen Puffärmeln. Er ist ein tief angesetzter, gebauschter Ärmel.

Bündchenärmel

Der Bündchenärmel ist an der leicht bauschig gefassten Ärmelweite zu erkennen. Der angesetzte Ärmelabschluss wird mit Knöpfen verschlossen.

Dolman-Ärmel

Als Dolman-Ärmel wird eine Kombination zwischen Kimono- und Raglanärmel verstanden. Heutzutage ist er ein breiter, eingeschobener Ärmel der entweder eckig, oval oder kugelig geschnitten ist. Um den Dolman-Ärmel zu betonen werden die Nähte oftmals zusätzlich abgesteppt.

Fledermausärmel

Der Fledermausärmel ist ein weiter, oben angeschnittener und tief an der Taille angesetzte Ärmel. Er läuft zum Handgelenk schmal zu.

Flügelärmel

Der Flügelärmel ist rüschenartig geschnitten und zur Achsel hin offen.

Keulenärmel

Der Keulenärmel ist an der Schulter weit geschnitten, angereiht und verengt sich zum Handgelenk.

Kimonoärmel

Der Kimonoärmel wird aus dem Brustteil und Vorderärmel nahtlos in einem Stück geschnitten. Er kann aber auch in Form eines geraden, weiten und tief angesetzten Ärmels erscheinen, im Gegensatz zum Fledermausärmel läuft er jedoch gerade aus. Man unterscheidet zwischen Unterarm-Kimono, Seitenteilkimono, Drachteil-Kimono, Kimono mit Abtrennung zur Keilecke und Passenkimono.

Manschettenärmel

Beim Manschettenärmel wird der Ärmelabschluss mit Hilfe von Manschetten verschlossen. Ähnlich wie beim Bündchenärmel wird die Ärmelweite bauschig gefasst.

Puffärmel

Puffärmel werden häufig in Kleidern und Blusen verarbeitet. Sie zeichnet die weit gebauschte Form aus, die an der Schulter angekräuselt und am Saum von einem Bündchen zusammengehalten wird.

Raglanärmel

Der Raglanärmel wurde nach Lord Raglan benannt, der in der Schlacht von Waterloo einen Arm verlor. Um ihm ein leichteres Anziehen seines Mantels zu ermöglichen, wurde für ihn der Raglanärmel kreiert. Der Ärmel beginnt bereits am Halsausschnitt und zieht sich mehr oder weniger diagonal über die Schulterpartie. Dieser Ärmel eignet sich besonders gut für Sportkleidung, da die Nähte nicht auf der Haut scheuern und ein angenehmes Tragegefühl sicherstellen. Man unterscheidet bei den Raglanärmeln zwischen Steilraglan, Zungenraglan, Halbraglan (Janus-Ärmel), Sattelschulter und Dolman-Ärmel.

Trompetenärmel

Der Trompetenärmel (auch Glockenärmel, Volantärmel) zeichnet sich durch die ausgestellte Form der Ärmel, ob kurz oder lang, aus.

Tulpenärmel

Der Tulpenärmel ist ein kurzer Einnaht-Ärmel. Durch seine Form, die an Blütenblätter einer Tulpe erinnert, erhält dieser Ärmel seinen Namen. Der Ärmel ist so im Armloch eingenäht, dass sich das Schnittteil am Arm überschneidet. Diese Ärmelform kam in den späten 40er Jahren, heute sieht man sie oft an Blusen und Kleidern, wo sie ein toller Hingucker sind.

Ärmel mit Sattelschulter

Die Sattelschulter beginnt wie der Raglanärmel am Halsausschnitt, zieht sich hier jedoch gerade entlang der Schulter bis zum Ärmelausschnitt.

Kugelärmel (eingesetzter Ärmel)

Kugelärmel sind das, was wir auch als „eingesetzte Ärmel“ bezeichnen. Sie sind nicht, wie der Name nahelegen würde, kugelförmig, sondern schließen eng und röhrenförmig an die Schulternaht an. Sie sind damit die häufigste und schlichteste Ärmelvariante und zum Beispiel an Pullovern, Longsleeves und Jacken zu finden.

Überschnittener Ärmel

Überschnittene Ärmel, auch Drop-Shoulder Ärmel genannt, machen weiche, runde und sehr feminine Schultern und sorgen für eine fließende Silhouette, was perfekt zu engen Röhrenhosen und Skinnyjeans passt. Diese Ärmelform entsteht, wenn die Schulternaht verlängert wird und der Ärmel an diese Verlängerung anschließt. Drop-Shoulder Ärmel sind vor allem bei Cardigans und Pullovern zu finden, aber auch T-Shirts sieht man immer häufiger mit überschnittenen Ärmeln.

Im Näh Deinen Stil Club arbeiten wir mit den vier Grund-Stiltypen klassisch, sportlich, sinnlich und natürlich. Es gibt selbstverständlich auch Mischtypen, denn wir sind schließlich alle facettenreiche Personen. 🙂 Es ist jedoch schon sehr hilfreich bei der Schnittauswahl, wenn du weisst, welche Form für dich am besten funktioniert.

Die vier Grund-Stiltypen und ihre Ärmelformen

Klassisch

Der klassische Stil spiegelt sich in puncto Schnittführung im Ärmelbereich in gerade geschnittenen Ärmelformen wieder. Lange Ärmel sind klassisch – Ärmelabschlüsse sollten das Handgelenk bedecken, um diese Stilrichtung zu unterstreichen. Natürlich gehören zu einem klassischen Stil Manschettenärmel – wobei es hier sehr schöne Spielarten gibt, die den individuellen Stil unterstreichen.

Details dazu findest du auf unserem Freebie-Poster. Die klassische Schulterform ist gerade geschnitten und der Ärmel ist auf jeden Fall eingesetzt.

Hinweis: Schulterpolster unterstreichen die klassische Linie.

Sportlich

Der sportliche Stil wird durch schräg geschnittene Armabschlüsse sehr gut betont. Cap-Ärmel, also leicht überschnittene, etwas überstehende Ärmelchen sind typisch für diesen Stil. Mit Rippbündchen erzielst du bei jedem Ärmel sofort einen sportlichen Effekt.

Der Raglanärmel als Schulterform ist ebenfalls ein klares sportliches Detail.

Besonderheit: kurze Ärmel oder sogar ärmellos sind für alle sportlichen Schnitte besonders gut geeignet.

Sinnlich

Der sinnliche Stil-Grundtyp kann beim Thema Ärmel aus dem Vollen schöpfen. Gerade aktuell gibt es eine Vielzahl an üppigen, fließenden und opulenten Schnitten. Die typischen Ärmelformen und -Längen für den sinnlichen Stiltyp sind: ½ bis ¾ Ärmel – und hier ist es besonders schön, wenn der Ärmel den Ellenbogen umspielt.

Sehr gut wirken am Ellenbogen eng anliegende Ärmel. Puffärmel, Pagenärmel, Tulpenärmel und Ballonärmel sind eine sinnliche Extra-Zutat für jeden schlichten Shirt Schnitt.

Natürlich

Der natürliche Stiltyp ist zu erkennen am ¾ bis langen Ärmel. Natürlich funktionieren auch langärmlige Shirts. Hier sehen Trompetenärmel und Trichterärmel, aber auch Fledermausärmel besonders schön aus. Hauptsache, es ist schön lässig und nicht zu eng anliegend.

Besonderheit: Die Schulterform des natürlichen Stiltyps ist eine überschnittene Schulter.

Das sind schon sehr viele Möglichkeiten, nicht wahr? Ich hoffe, du hast ebenso viel Spaß beim Ausprobieren wie die Nähbegeisterten im Shirt Sew Along. Du kannst übrigens die Ärmelvarianten immer an einem Basis-Schnitt ausprobieren, z.B. unserer Shirt Box.

Den eigenen Stil zu entdecken ist ein Prozess, ein Weg, und auf diesem Weg ist es wertvoll und wichtig, mit verschiedenen Komponenten zu spielen und mit Freude an das Thema heranzugehen. Wenn du diesen Weg gemeinsam mit Gleichgesinnten gehen möchtest, dann findest du hier alle Informationen zum Näh deinen Stil Club.

Ich wünsche dir viel Spaß beim Ausprobieren und Spielen mit den Ärmelvarianten.

Wie auch immer du dich entscheidest – denk immer daran: Näh DEINEN Stil!

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Alle Formen grafisch aufbereitet und übersichtlich auf einem PDF dargestellt, so dass du sie als Näh-Inspiration immer im Blick hast.

Quellen:

https://www.muellerundsohn.com/thema/aermelarten/

https://www.a-n-a.com/shop/blog/style-notes/aermelspiele-wie-unterschiedliche-aermelformen-den-charakter-eines-kleidungsstuecks-praegen

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