Ich mag keine Mathematik, aber ich mag Zahlen. Zum Beispiel finde ich das Ziel “körperlich fit werden” eine tolle Sache, damit kann ich für mich aber schwer in die Umsetzung gehen. Was genau bedeutet “körperlich fit werden”? Ich habe es erst versucht mit 2 mal die Woche ins Fitnessstudio gehen. Das lief ein paar Monate ganz ok. Ich bin da mit mäßiger Motivation hin und habe mein Programm abgespult. Dann habe ich ein paar Monate lang nichts gemacht außer regelmäßig längere Spaziergänge. Seit Anfang Oktober mache ich täglich nach dem Aufstehen 15 Minuten lang Übungen. 20 x Kniebeugen, 20 x Spiderman… Damit kann ich etwas anfangen. Die Zahlen packen alles in Häppchen, die mir helfen, das durchzuziehen. Und am Ende des Jahres werde ich dadurch bestimmt fitter sein als zu Anfang. Nebenbei bemerkt, läuft das Fitnessstudio Abo immer noch, ich gehe nicht mehr hin und bin dennoch fitter als während der Zeit wo ich regelmäßig gegangen bin. Verrückt, oder?
Meine Mastermind-Mitstreiterin Judith, Texterin, hat uns letztens motiviert, einen Jahresrückblick im Blog zu schreiben. Sie ist also schuld an diesem Blogartikel. Aber interessiert mein Jahresrückblick eigentlich jemanden? Ich habe also mal schnell in die Klickzahlen meines Jahresrückblicks 2018 geschaut, und ja, es interessiert. Du siehst, auch hier hat mich die Zahl motiviert, diesen Artikel zu schreiben.
Zahlen
Ich fange einfach mal damit an, dass ich im Rahmen der Nähcamp-Tour 2019 5500 km mit unserem mittlerweile über 12 Jahre alten Auto gefahren bin und es mich 0 mal im Stich gelassen hat. Zum Glück! Insgesamt war ich dadurch an 9 Wochenenden, also 18 Tagen, nicht zuhause bei meiner Familie, durfte dafür 324 Teilnehmerinnen begrüßen, kennenlernen und tolle Gespräche mit ihnen führen. Im kommenden Jahr sind übrigens 6 Näh deinen Stil Camps in 6 Städten geplant.
In den letzten 12 Monaten habe ich 2 Ausbildungen (zur integrativen Farb- und Typstylistin) abgeschlossen. Davon war ich in 2019 4 Wochen zur Weiterbildung vor Ort bei Imago. Musste insgesamt 11 Modelle machen und habe eine unbekannte Zahl an Tagen zusätzlich damit verbracht meine Berichte zu schreiben, zu lernen und zu verstehen (ongoing). Seitdem durfte ich 25 Farbberatungen mit tollen Frauen machen und ihnen ihre schönsten Farben zeigen. Für die Stilberatungen gibt es bereits ein tolles VIP-Angebot, das in diesem Jahr noch 3 mal gebucht werden kann.
Immer wieder haben wir Mitmach-Aktionen angeboten, die super angenommen wurden, wie zum Beispiel die #farbimpuls-Challenge Anfang des Jahres mit 2000 Teilnehmerinnen und den Alles passt zusammen Online-Kurs im Hochsommer mit 200 Teilnehmerinnen. Mal sehen, was wir uns für 2020 einfallen lassen werden…
Das Mikrofon gehört durch den Podcast und die Webinare mittlerweile zu meinem Arbeitsleben dazu. Bisher habe ich in diesem Jahr 33 Episoden aufgenommen und veröffentlicht. Ich durfte 11 tolle Interviewgäste begrüßen, darunter z. B. Danie von Prülla, Nina von Juni Design, Stilberaterin Tanja und weitere spannende Gespräche führen.
Das Elle Puls Team ist auf mittlerweile 4 Leute gewachsen und eine weitere Person steht in den Startlöchern, die uns helfen soll, alles was hier veröffentlicht wird, schöner zu machen.
Menschen
Hinter den vermeintlich trockenen Zahlen stecken wunderbare Menschen, die diese Ergebnisse möglich gemacht haben.
Hier möchte ich an erster und wichtigster Stelle meinem Mann Grischa danken. Ohne seine tatkräftige Art, seine liebevollen Tritte in meinen Allerwertesten, seinen Support im Business und in der Familie, wäre Elle Puls nicht dort, wo wir heute sind.
Weitere wertvolle (und teure) Tritte in den Hintern hole ich mir von meinem Business-Coach Sigrun. Seit über einem Jahr unterstützt sie uns bei strategischen Entscheidungen, bei Business-Fragen und schubst mich immer wieder aus meiner Komfortzone heraus. Und ja, sich diese Tritte teuer einzukaufen hilft, denn wenn ich für etwas viel Geld ausgebe, dann mache ich es auch. Es ist ein Investment und ich bin dafür verantwortlich, dass dieses Investment auch etwas bringt.
Seitdem bin ich auch in einer Mastermind mit Anke, Judith und Hildur. Diese Frauen haben nichts mit der Nähszene zu tun und das ist auch gut so. Das ermöglicht frische, andere Perspektiven. Oft liegen die besten (Business-)Ideen außerhalb des eigenen Dunstkreises.
Was aber nicht heißen soll, dass wir innerhalb der Näh-Community keine guten Ideen haben. Ganz im Gegenteil. Deswegen treffe ich mich regelmäßig virtuell mit Meike von crafteln und Petra von pepelinchen. Wir sind schon eine eingeschworene Mini-Truppe und unterstützen uns gegenseitig bei unseren Abenteuern.
Tatkräftige Unterstützung bekomme ich auch von unserer Mitarbeiterin Birgit und neuerdings auch von Stilberaterin Tanja, die neu zum Team dazugestoßen ist.
Ich danke euch und allen Menschen, die mich unterstützen, von Herzen!
Emotionen
Mit jedem Schritt aus der Komfortzone heraus passiert etwas. Mir begegnen neue Menschen, es entstehen neue Ideen und hinterher frage ich mich, warum ich mich erst davor gescheut habe diesen Schritt zu gehen. Wenn du dich also mit Ideen trägst, die dich aus deiner Komfortzone heraus ziehen, überlege nicht lange. Mach es einfach! Durch das Machen lernst du am meisten und entwickelst dich weiter. Alles andere ist Theorie.
Stell dir vor eine Achterbahnfahrt kombiniert mit Bungeejumping und Tiefseetauchen vor. Willkommen in der Welt der Selbstständigkeit!
Manchmal fühle ich mich als würde ich im Trüben fischen (neue Produktideen suchen), manchmal als würde ich von einer Klippe stürzen (Post vom Finanzamt) und manchmal himmelhoch jauchzend (schöne Zeiten bei den Nähcamps, erfolgreicher Start des Clubs). Und natürlich auch mal zu Tode betrübt (nichts funktioniert). Manchmal kann ich das alles mit Gelassenheit nehmen, manchmal dramatisiere ich alles. Es gibt eben solche und solche Tage. Aber worauf ich mich verlassen kann: es kommt immer wieder ein neuer Tag mit neuen Möglichkeiten. Es ist meine Entscheidung sie zu nutzen. Carpe Diem.
Und noch was Chronologisches
Januar 2019: Nähcamp Berlin 1
Februar 2019: Nähcamp Hamburg
März 2019: Schnittcamp Berlin, erster Gruppenworkshop für den Näh deinen Stil Online-Kurs, Besuch der Fachmesse H+H in Köln
April 2019: Nähcamp Stuttgart, erste Mitarbeiterin eingestellt, Ostern in Portugal verbracht, Beginn Ausbildung Typstylistin
Mai 2019: Nähcamp Dortmund
Juni 2019: Nähcamp-Sommerpause, Vorbereitungen für Alles passt zusammen Kurs
Juli 2019: 2. Teil Stilausbildung
August 2019: Nähcamp Frankfurt, Eröffnung des neuen Näh deinen Stil Clubs
September 2019: Nähcamp Dresden, Club wird Teil meines Lebens
Oktober 2019: Nähcamp Berlin Köpenick, erste richtige Stilberatung, in den Herbstferien Tage in Leipzig und Chemnitz
November 2019: ein Jahr eigenes Büro!, Nähcamp München
Dezember 2019: am 26.12. werden wir den Club wieder für kurze Zeit öffnen und freuen uns auf alle neuen Mitglieder. Zeit für die Familie!
Fazit
Rückblickend habe ich so viel gemacht und auch erreicht. Warum aber fühle ich mich, wenn ich mittendrin bin, als wäre ich unproduktiv und langsam? Und trotzdem habe ich immer das Gefühl, dass ich noch mehr hätte machen müssen, bzw. können. Mein Verstand sagt mir ja auch, dass mehr irgendwann zu einem Burnout führen würde, den ich natürlich nicht erleben möchte. Ich schaue immer nach vorne und sehe das was ich noch nicht erreicht habe.
Daher tut mir dieser Jahresrückblick gut, um mir bewusst zu machen, was ich alles geschafft habe. Da ich ein faktenorientierter Mensch bin, sind Zahlen für mich ein gutes Medium um mir Ziele und Ergebnisse zu verdeutlichen. Zum Glück lässt sich nicht alles in Zahlen messen wie zum Beispiel meine 3 Kinder, die uns jeden Monat 1000 Haare vom Kopf fressen aber natürlich unbezahlbar sind.
Ebenso unbezahlbar und unmessbar sind die Erfahrungen, die ich in diesem Jahr machen und das persönliche Wachstum, das ich durchlaufen durfte!
Vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, diesen Artikel zu lesen. Ich weiß das zu schätzen in einer Zeit, in der wir uns immer weniger Zeit nehmen etwas in Ruhe zu tun, Texte zuende zu lesen.
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