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So sehr ich die Möglichkeiten liebe, die man online hat, lobe ich mir ein echtes Buch. Das ist das heutige Thema: Bücher zum Thema Stil und 3 interessanteste möchte ich dir vorstellen.
Grundsätzlich finde ich an Büchern gut:
- das sie etwas Haptisches sind
- Man kann so schön darin Textstellen markieren, Lesezeichen setzen, Notizen machen. Klar, geht auch mit einem Tablet, E-Book-Reader oder auch mit dem Smartphone, aber ein Buch fasst und fühlt sich schöner an
- Man kann es immer wieder in die Hand nehmen und jedes Mal hat die ein oder andere Textstelle eine andere Bedeutung als vorher
- Man kann es verleihen/verschenken
Und die Nachteile von Büchern:
- Haben Bücher überhaupt Nachteile?
- Man kann viel lesen, aber man muss es auch umsetzen, damit es Auswirkungen hat
- Nur Wissen reicht oft nicht – Die Praxis ist genauso wichtig
1. “The curated closet” von Anuschka Rees
Mein erstes Buch, das ich zum Thema Stil gekauft habe. Die deutsche Ausgabe heißt „Das Kleiderschrank-Projekt“. Ich finde deutsche Übersetzungen von Buch- und Filmtiteln oft eher mäßig. Auch hier sagt der deutsche Titel nicht das gleiche aus, wie der englische: Die kuratierte Garderobe, also eine sorgfältig ausgewählte Garderobe, wo jedes einzelne Teil mit großen Überlegungen in das große Ganze eingefügt wird.
- optisch ansprechend, trifft den Zeitgeist — sehr instagrammy
- Getreu dem Motto von Vivienne Westwood „Buy less, choose well, and make it last.“ Sei wählerisch, gewähre nur Teilen, die du 100 % liebst, einen Platz in deiner Garderobe
- die Autorin war selbst mal Shopaholic in jungen Jahren
- Sie hat erst einen englischsprachigen Blog geschrieben, der weltweit gelesen wurde. Dann das Buch, das mittlerweile in viele Sprachen übersetzt wurde
- Sehr analytische Herangehensweise, daher hat es mich angesprochen, aber auch hier ist es nicht nach einmal lesen getan
- Fokus liegt auf persönlichem Stil im Sinne von Design und weniger im Sinne von welche Farbe oder welcher Schnitt passt zu welchem Typ
- Teil 1: Ausgehend vom Status Quo setzt man Ziele für den Stil
- Teil 2: Den persönlichen Stil mit Inspirationsphase kennenlernen, experimentieren, Stil-Profil erstellen
- Teil 3: Die Traumgarderobe aufbauen: ausmisten, Garderobe passend zum Leben zusammenstellen, Thema: Capsule Wardrobe
- Teil 4: Die Kunst des Shoppens: bewusst und nachhaltig shoppen, Passform, Pflege
Das Buch ist sehr inspirierend und kann überwältigen, daher habe es einmal gelesen und dann immer mal wieder häppchenweise.
Für wen ist es?
Es richtet sich gefühlt an jüngere und ältere Frauen, die ihre Garderobe “sanieren” wollen. Geschrieben aus einer jungen, frischen Perspektive, sehr analytisch und detailliert. Das einzige der Bücher, das sich mit der Pflege der Garderobe auseinandersetzt und Tipps zum Shoppen gibt.
2. “Mein schönstes Ich – Persönlicher Stil als Weg zum Selbst” von Veronika Wimmer und Julia Passing
Mit “finde deine Farben, deine Materialien, deine Schnitte” wird ein ganz anderer Ansatz im Buch von Imago Berlin (Veronika Wimmer und meiner Dozentin Julia Passing) verfolgt. Zusammen ergibt sich deine persönliche Stilwelt.
Das Buch gibt einen Einblick in die Methode von Imago Berlin, wo ich meine Farbausbildung gemacht habe und zur Zeit die Stilausbildung mache. Diese Herangehensweise finde ich selbst sehr hilfreich für Hobbynäherinnen, weil man damit noch mehr die Schritte abbilden kann, die auch beim Nähen wichtig sind. Gerade das Thema mit den Farben und Materialitäten findet sich so nicht bei Anuschka Rees wieder. Es ist eben eine andere Herangehensweise an das Thema.
- Farben: Helligkeit, Intensität, Temperatur (HIT-Prinzip), nach dem ich arbeite und auch schon ausführlich Farbimpuls Challenge erklärt habe
- Stilwelten und Wesenskern: „Die Suche nach den magischen Stücken, die unser Wesen perfekt ausdrücken, spiegeln, gar feiern?”
- Wenn die Kleidung die Persönlichkeit spiegelt, betont und beflügelt, dann ist das Optimum erreicht
- Die eigene Stilrezeptur finden – mehr als eine Einkaufshilfe, sondern eine tiefere Art der Selbstwahrnehmung. Kann zur Lebenshilfe werden laut Veronika Wimmer
- Individuelle Stilwelten: Klar-schlicht, klar-lebendig, unbändig, leicht verspielt, opulent, extravagant-klar. Verschiedene Unterkategorien und Mischungen wie Trenchcoat-Typ, romantischer Typ. In der Beratung stellt sich oft heraus, dass viele Personen eine Mischung verschiedener Typen in sich vereinen und damit unvergleichlich werden.
- Proportionen: mit Farbe und Schnittführung zaubern
- Stil im Beruf
Das Buch macht neugierig auf das Beratungskonzept. Den Ansatz haben Julia und Veronika zum Großteil selbst entwickelt und die Arbeit mit den einzigartigen Analysetüchern zeigt, wie viel Erfahrung in dem Beratungssystem steckt. Ich mag es sehr als Grundlage und entwickel es für die Näh-Community weiter.
Für wen ist es?
Das Buch ist keine konkrete How-To- Anleitung . Es erklärt das Konzept.
3. “Kleidungskonzepte” von Teresa Gilewska
Eine Übersetzung, die im Stiebner Verlag erschienen ist.
Die Aufmachung ist im Gegensatz zu „Curated Closet“ wenig zeitgeistig. Da sieht man mal wieder, dass genauso wie Kleider machen Leute, das Design das Buch macht. Der Inhalt ist viel wichtiger, das ist klar, aber ehrlich gesagt, ist das bei einem Menschen ja auch so. Die inneren Werte zählen. Eigentlich. Aber der Mensch wird erst nach seinem Äußeren bewertet. Davon hängt ab, ob man einen Job bekommt, etc. Liebe Grüße an Melanie Stiebner, die unsere Nähcamp-Bibliothek dieses Jahr großzügig bestückt hat. Meine Meinung zum Design mancher Bücher kennt sie schon.
Inhaltlich ist das Buch sehr interessant. Ich schlage öfter mal etwas nach.
- Kapitel 1: historischer Überblick mit einer sehr interessanten kleine Zeitreise durch die Mode
- Silhouetten und Körperformen (was man so kennt X, Y, O…), Figurinen zeichnen (Modeschüler), technische Zeichnungen
- Silhouette zur Geltung bringen, im praktischen Teil gibt es konkrete Zeichnungen, man kann nach Problemstellung suchen: breite Schultern, kurze Beine etc. Super, wenn man unschlüssig ist, welchen Schnitt man wählen soll
- Bei der Damengarderobe geht es im Detail um Materialien. Dann noch mal nach Kleidungsstück und wie es „etwas für dich tun kann“
- Accessoires
- Von diesen Büchern das konkreteste, ein Nachschlagewerk mit Beispielzeichnungen
Ich habe es bisher hauptsächlich für die Körperformen verwendet, mehr wie ein Lexikon. Jetzt habe ich noch mehr Lust bekommen, es mal richtig von vorne bis hinten durchzulesen.
Von der Autorin gibt es eine ganze Buchserie im Verlag: Grundschnitte etc. Man merkt, dass die Autorin aus der Sicht einer Nähenden schreibt. Passt gut in eine Nähbibliothek und hat mehr Wert als das 5. Jerseybuch zu kaufen
4. “The truth about Style” von Promi-Stylistin Stacy London
Credo: Stil hat nichts mit Trends und Must-Have Teilen zu tun
- Konkrete Vorher-Nachher Bilder
- Die Geschichte der Frauen wird erzählt, die mit bestimmter Fragestellung zu Stacy kommen
- Schönes Buch, aber weniger ein Nachschlagewerk.
- Inspirierend, ermutigende und bewegende Geschichten
So, jetzt habe ich dir einen Einblick in 4 Bücher gegeben, die das Thema persönlicher Stil ganz unterschiedlich beleuchten. Wenn mich jemand fragen würde, welches mir am besten gefällt oder welches ich empfehlen würde… Denn die Frage kommt mit Sicherheit, nehme ich die Antwort mal vorweg:
Ich würde jedes Buch empfehlen, denn die Frage ist ja, was dir wichtig ist, was du wissen möchtest, mit welcher Fragestellung du an ein solches Buch herangehst.
Alle Bücher habe ich übrigens zu den Amazon Titeln verlinkt, wenn du Lust hast, dir das Buch zu kaufen. Übrigens auch eine schöne Geschenkidee.
Viel Spaß beim Lesen und liebe Grüße
Elke
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