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Hallo, mein Name ist Elke, und ich bin Perfektionistin.
Was ist Perfektionismus?
Kennst du das? Du hast etwas selbst genähtes an auf das du angesprochen wirst, oder für das du Komplimente erhältst . Und das erste was du dazu sagst: “hier am Kragen ist die Naht schief geworden und der Saum ist hier innen ungleich eingeschlagen.”
Das kann man erzählen damit andere diese Fehler nicht machen, aber bitte nicht, um dich selbst herabzusetzen. Hab das Selbstbewusstsein! Setze dein Werk nicht herab indem du deine
Mitmenschen gleich auf die Fehler hinweist. Damit nimmst du ihnen die Freude daran, dein Werk, deine Kleidung, dein Outfit zu bewundern. Und wenn du andere auf Fehler hinweist, dann
sehen sie diese und können sie nicht mehr wirklich entsehen.
Perfekt ist eine Frage der Wahrnehmung. Was ist wann perfekt genug? Das kann bei jedem anders aussehn. Gibt es “perfekt” wirklich? Oder ist es eine Illusion? Wie perfekt ist perfekt. Wenn du mit dem Ergebnis glücklich bist ist es perfekt, oder? Oder muss es auch für die anderen perfekt sein?
Eine gewisse Form von Perfektionismus braucht man beim Nähen. Gerade Nähte müssen schon sein (meine Meinung). Und auch beim Zuschnitt muss es bis zu einem gewissen Grad perfekt sein.
Warum möchte man es perfekt machen? Welche Motive gibt es?
– Es ist in mir drin
– Ich hatte schon immer hohe Erwartungen an mich selbst und
war enttäuscht, wenn ich sie nicht erfüllen konnte
– Mein Vater ist ein sehr genauer Handwerker
– Man hat Angst davor abgelehnt zu werden, die Erwartungen der
anderen?
– Auch wenn niemand meine Bluse von innen sieht, möchte ich,
dass sie toll genäht ist. Für mich!
– Einmal ein hohes Niveau angesetzt, das muss man mindestens halten bzw. eigentlich immer noch verbessern.
Wann steht der Perfektionismus im Weg? Nachteile:
– Wenn er einen lähmt
– Man fängt gar nicht erst an, weil man Angst vor dem Scheitern hat
– Wenn man nie zufrieden ist mit seinem Werk
– Wenn er einem die Freude am Nähen und anderen Tätigkeiten nimmt
– Der Anspruch ist so hoch, dass man es sich einfach nicht recht machen kann und dann ist man schnell unzufrieden und das kann zur Grundstimmung werden
– Wenn man diesen Perfektionismus auch von anderen verlangt… (Familie, Kollegen…)
– Wenn man anfängt sich selbst zu kasteien, weil meine seine (zu) hoch gesteckten Ziele nicht erreicht
– Wenn man nur noch die Fehler in seiner Arbeit sieht und blind wird für die Schönheit des Ergebnisses
Was für Vorteile hat Perfektionismus?
– Tolle Ergebnisse
– Durchdacht
– Der Perfektionist lernt sehr viel
– Ist sehr motiviert (wenn er denn mal anfängt)
– Manche Projekte werden auch nur was wenn man sehr genau arbeitet, hier ist der Perfektionist im Vorteil (Paspeltasche)
Wie findet man die richtige Balance zwischen perfekt und erledigt?
● “Better done than perfect”
● 80/20
● Man braucht Fehler und Scheitern um weiter zu kommen
● Im Moment perfekt kann ja schon sein, wenn es besser ist als beim letzten Mal
● Vielleicht muss nicht alles gleich perfekt sein
● Gelassenheit
Beim Nähen der eigenen Garderobe trifft man so viele Entscheidungen. Das kann schon abschrecken. Stoff, Muster, Farbe, Garn, Kurzwaren, Schnitt, Passform, STyle, etc. Da kann auch so viel schief gehen. Und beim Nähen… oh je! Wenn ich alles total perfekt gemacht hätte, wäre bis heute vermutlich kein einziger Podcast online. Da hilft mir mein Mann. Er ist mehr Team “erledigt” als Team “perfekt”.
Liebe Grüße, deine Elle
PS: Das Schild “Wenn du denkst du kannst es nicht, näh es trotzdem”, welches ich im Podcast erwähne, kannst du bei Interesse hier bestellen.
Zitate aus dem Podcast:
Ich bin nicht gescheitert – ich habe 10.000 Wege entdeckt, die nicht
funktioniert haben. (Thomas Alva Edison)
Wenn man alles berechnet, gelingt nichts. (Romano Prodi)
italienischer Wirtschaftswissenschaftler
Unser größter Ruhm ist nicht, niemals zu fallen , sondern jedes Mal
wieder aufzustehen . (Nelson Mandela)
Scheitern ist einfach nur eine Möglichkeit, es nochmals zu versuchen. Dieses Mal intelligenter. (Henry Ford, visionärer Automobilhersteller 1863-1947)
Kommentare
Du sprichst mir aus der Seele. Ich gehöre zu den Leuten, die das Genähte erstmal 14 Tage im Schrank verschwinden lassen. Danach sind die kleinen Ungenauigkeiten nicht mehr wichtig und ich trage das Teil gefühlte 100 Jahre und bin es immer noch nicht leid.
Dorothea