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Manchmal ist ein gekauftes Schnittmuster genau richtig. Manchmal auch nicht. Manchmal muss es Marke Eigenbau sein. Marke Eigenbau im Sinne von: Schnitt von gekauftem Kleidungsstück abnehmen und nach gusto verbessern und verändern.
Ich wollte schon längst meinen mittlerweile veralteten Stapel Unterhemden mit selbstgenähten Exemplaren auffrischen. Ich war immer auf der Suche nach einem guten Schnittmuster. Mit Frau Hennie bin ich recht zufrieden, aber durch den Ringerrücken verlaufen die Träger dicht am Nacken und Hals entlang, so dass man bei vielen Pullis das Top sieht. Meine alten Kauftops haben schmale Träger die mittig über die Schulter gehen und einen schönen runden Ausschnitt haben, so dass das Top unter einem Pulli verschwindet. Genau so wollte ich meine “Unterhemden” haben: zum Unterziehen, für den Lagenlook und als Top für den Sommer. Universal eben.
Ich habe schon öfter Kaufkleidung kopiert, habe aber dieses Mal trotzdem das Buch “Doppelgänger im Kleiderschrank – Lieblingsklamotten kopieren”
zu Rate gezogen. Das Buch wollte nach langem Warten endlich zum Einsatz kommen.
Wie alle EMF Bücher, die ich bisher in der Hand hatte, fasst es sich “massiv” an durch den festen Einband und das hochwertige Papier. Die Thematik ist optisch ansprechend und übersichtlich aufbereitet. Man bekommt Lust, im Buch zu blättern und Ideen daraus umzusetzen.
Bei Nähbüchern überlese ich gerne den generellen Teil über das Nähen. Frei nach dem Motto “Das ist doch sowieso immer das Gleiche. Weiß ich doch schon”. Auch dieses Buch beinhaltet einen Teil “Grundlagen des Nähens”, den ich mir dieses Mal durchgelesen habe. Viel Neues habe ich nicht entdeckt, aber einen Tipp der Autorin habe ich gleich umgesetzt und mir eine Rolle Plotterpapier als Schnittpapier gekauft. Immer wenn ich Schnittmuster zeichnen wollte fehlte mir großes Papier. Aus Mangel habe ich sogar schon Geschenkpapier verwendet, was dafür zu schade ist. Mit meiner Plotterrolle habe ich jetzt immer Papier auf Lager und kann mir die Stücke in der gewünschten Länge abschneiden.
Manche Werkzeuge werden im Buch als “Nützlich, aber nicht notwendig” beschrieben. Wie zum Beispiel der Nahttrenner. Hallo? Bei mir stünde der Nahttrenner ziemlich weit oben auf der Liste der ultimativen Helferlein beim Nähen. Dem kann ich also nicht zustimmen. Klar kann ich auch mit einer kleinen Schere meine Nähte auftrennen, aber da lobe ich mir doch meinen Nahttrenner.
Das Buch richtet sich an Anfänger und etwas fortgeschrittene Hobbynäherinnen. Es wird kurz erklärt, was der Unterschied zwischen einer Näh-, Overlock- und Coverlockmaschine ist sowie die grundlegenden Stiche mit ermutigenden Worten, es einfach mal auszuprobieren.
Die Kapitel “Maschinen & Stiche”, “Material & Zutaten”, “Schnitt & Zuschnitt” habe ich überflogen und mich gleich dem Projekt “Lieblingstop kopieren” gewidmet. Das Projekt wird als “Ein super Basic, um das Kopieren zu üben und das auch ganz einfach nachzunähen ist” beschrieben. Das sehe ich genau so und habe mich an die Arbeit gemacht.
Beim Übernehmen des Schnittes ist das empfohlene Kopierrädchen sehr hilfreich. Man legt das Kleidungsstück auf ein großes Stück Papier und umfährt die Konturen mit dem Rädchen. Dadurch erhält man auf dem Papier eine perforierte Linie, die sich leicht mit dem Stift nachfahren lässt. Unsaubere Rundungen lassen sich später mit einem Schneiderlineal schön nachzeichnen. Ich habe mir letztes Jahr das Schneiderlineal von Prym gegönnt und benutze es häufig wenn ich an Schnittmustern etwas verändern möchte. Das kann man auch alles von Hand machen, aber mit dem Lineal werden die Kurven schöner und damit auch das fertige Kleidungsstück.
Schritt für Schritt wird in Bild und Wort erklärt wie die Schnittteile kopiert, die Naht- und Saumzugaben hinzugefügt und die Ausschnitte des Tops verarbeitet werden. Eine kurze Erläuterung wie das Top zusammengesetzt wird rundet die Projektbeschreibung ab. Zusätzlich erhält man Ideen zum “Pimpen” des Shirts durch Bleichen und Dip Dye. Beides ganz nach meinem Geschmack, aber nichts Unbekanntes.
Nach dem Top folgen etwas schwierigere Projekte: Hoodie, Jacke, Hose, Shorts, Rock und Kleid. Das sind die Projekte, die für die fortgeschrittenere Näherin Inspiration bergen. Was mir an dem Buch gefällt ist, dass es Mut macht, sich an das Kopieren von Schnitten zu wagen und vermeintliche Hürden durch Schritt-für-Schritt Anleitungen auszuhebeln.
Wenn man noch keine Erfahrungen mit dem Kopieren von Kleidungsstücken hat, empfiehlt es sich mit einem einfachen Projekt zu starten. Mit Hilfe dieses Buches sollte es auch Anfängern gelingen, Lieblingsklamotten zu kopieren.
Fazit: Erfahrene Hobbynäherinnen schaffen diese Projekte vielleicht auch ohne Buch, aber ich mag es einfach auch als Geschenkidee für DIY-affine Teenies und Frauen, die noch nicht so lange an der Nähmaschine sitzen und sich im Schnittmusterdschungel noch nicht zurechtfinden. Möchte man ein etwas größeres Geschenk machen lässt sich ein schönes Paket aus Buch, Schneiderlineal und Kopierrädchen schnüren. Dann kann die oder der Beschenkte gleich mit den richtigen Werkzeugen durchstarten.
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