Ein Impulskauf gehört nicht zum Capsule Wardrobe Konzept, oder?
Aber neulich hatten wir, also mein Mann und ich, die seltene Gelegenheit mal zu zweit durch eine Stadt zu bummeln. Mit Übernachtung im Hotel. Ohne Kinder!
Da musste ich etwas kaufen. Sonst wären wir ja umsonst gebummelt. Natürlich hatte ich dabei meine Spring Essentials im Hinterkopf. Meine erste Beute war genau nach Plan ein paar graue Sneakers mit Glitzer drauf. (Ja, du hast richtig gelesen).
Am Abend im Hotel habe ich dann festgestellt, dass sie mir. ZU KLEIN SIND.
Kannst du dir das Augenrollen meines Mannes dazu vorstellen? Ein Klassiker. Mittags Schuhe kaufen, abends feststellen, dass sie zu klein sind.
Am nächsten Morgen sind wir wieder in den gleichen Laden um die Schuhe umzutauschen. Eine Nummer größer gab es sie nicht mehr. Geld zurück auch nicht. Also haben wir uns gemeinsam durch den Laden gewühlt bis mein Mann (ja, der kann sowas) eine Jacke hochhielt und meinte: “Guck mal, Schatz, die musst du anprobieren.” Die musste ich nicht nur anprobieren sondern auch anbehalten. Die Capsule Wardrobe Synapsen waren kurzzeitig deaktiviert. Oder überhitzt? Jedenfalls außer Kraft gesetzt.
Die Farbe (schwarzbraun) passt nämlich nicht zu meinem Plan.
Wie war das noch gleich mit der vernetzten Garderobe? Würde ich bei Null anfangen, wäre es bestimmt leichter das hinzubekommen. Aber ich muss ja mit dem arbeiten, was ich habe und nach und nach umrüsten. Das macht es kompliziert. Denn bis vor ein paar Wochen habe ich nicht nach dem Prinzip der Vernetzung genäht und gekauft.
Ich wollte mir eine einfache Tabelle oder Grafik überlegen mit der ich die Vernetzung (sofern vorhanden) meiner vorhandenen Kleidungsstücke zeigen kann. Das mit den Strichen wie in der Grafik meines ersten Posts funktioniert nur zur Verbildlichung des Prinzips aber nicht für die Vernetzung von 33 oder mehr Teilen, die unterschiedliche Beziehungen zueinander haben. Das wird mir jetzt zu kompliziert.
Daher habe ich einfach alle Teile fotografiert, die für #myspringessentials in Frage kommen. Das ergibt eine Übersicht und zeigt einfacher Lücken und Schwächen auf. Komm wir schauen uns das mal in Ruhe an. Dann verstehst du wo die Schwierigkeiten liegen.
Kleider
Links: Selbstgenäht Dress No. 7 aus Drape Drape 2. Außergewöhnliche Schnittführung. Mag ich. Die ausgeprägten Fledermausärmel machen es aber schwierig, eine Jacke drüberzuziehen.
Mitte: Selbstgenäht nach La Maison Victor Schnitt “Rianne”. Mag ich, geht gut mit Jacke. Sportlich, vielseitig.
Rechts: Gekauft. Eine Tunika, die ich schon seit ein paar Jahren gerne aus dem Schrank ziehe. Ich mag das Teil, nur leider hat es auf dem Rücken einen Fleck. Mit Jacke tragbar.
Ich brauche noch ein weiteres Kleid mit 3/4 oder kurzen Ärmeln.
Jacken
Links: Gekauft. Bei diesem Blouson rutscht mir das Bündchen immer hoch und obenrum ist die Jacke etwas weit. Daher nur offen tragbar. Wackelkandidat.
Mitte: Gekauft. Siehe oben. Gesmokt an den Seiten, passt sich schön der Taille an. Weiches Leder. Bringt Komplimente vom Ehemann.
Rechts: Gekauft. Diese Jacke im Military Stil krame ich jeden Frühling wieder gerne hervor. Nicht ganz meine Farbe aber verwaschen genug. Mag ich.
Mantel
Optisch finde ich die meisten Funktionsjacken und -mäntel grenzwertig aber in Deutschland braucht man sie. Daher bin ich froh, diesen Softshellmantel im Schrank zu haben. Der begleitet mich auch schon länger und sieht halbwegs gut aus.
Blusen
Links: Selbstgenäht. Dotty Blouse. Ich liebe diese Bluse. Leider hat sie auch einen Fleck im Rücken. Rätselhaft wo diese Rückenflecken herkommen. So kann ich sie leider auch nicht mehr tragen ohne Jacke. Muss ersetzt werden.
Mitte: Gekauft. Chiffonbluse mit Glitzer an der Knopfleiste. Sehr hübsch, das Material ist aber auf Dauer nicht so meins.
Rechts: Selbstgenäht. Camilla Blouse aus Jeans. Wie schon beschrieben spannt sie. Das finde ich so schade, weil sie mir so gut gefällt. Die muss ich unbedingt noch einmal nähen. Wackelkandidat.
Oberteile
Ich mag für den Frühling Oberteile mit 3/4 Ärmel. Die sollen mir laut Stilberatung gut stehen, weil sie die Länge meiner Arme optisch unterbrechen. Ich finde das stimmt.
Links: Das Wasserfalltop Scarlett steht mir ziemlich gut von Farbe und Form, aber das Material. Brrrr. Sehr geschmeidig, dabei sehr knisternd. Das muss mit einer schönen Stoffqualität ersetzt werden.
Mitte: Sophie Bluse aus kleingemustertem Leo-Print. Kleingemustert ist nicht so meins. Streublümchen oder ähnliches geht gar nicht, aber die Bluse mag ich.
Rechts: Sehr schlicht, mit Uboot-Ausschnitt. Klassisch dunkelblau. Material: ein Traum. Das Shirt habe ich für viel Geld gekauft und es sitzt richtig gut und fühlt sich einfach toll an. Ich hoffe, es hält lange.
T-Shirts
Links: Selbstgenäht. Blusenshirt, sehr fließend, macht breite Schultern, mag ich trotzdem.
Mitte: Selbstgenäht. Liv mit Uboot Ausschnitt. Selbst bedruckt mit Stoff & Stil Schablone. Ich liebe den Druck. Ich bräuchte es eine Nummer größer in der Schulter und 1-2 cm länger am Saum.
Rechts: Irgendwann, irgendwo gekauftes T-Shirt mit schwarzen Pailletten. Das ist nicht so der Burner, aber die Farbe passt. Mit der Zahl vorne drauf sieht es halt immer sportlich aus und lässt sich nicht so vielseitig stylen.
Pullis
Links: Selbstgenäht. Malou mit edlen Wollstrickbündchen. Das Muster ist eigentlich zu klein für mich, ich mag den Pulli aber sehr. Der ist so gemütlich und toll zu Leggings oder Jeans.
Mitte: Selbstgestrickt. Hmmm. Naja, das sieht man auch, aber letzten Sommer habe ich ihn häufig getragen.
Rechts: Den Pulli liebe ich. Der hat Fledermaus-Raglanärmel und ist hinten komplett durchgeknöpft. Ein Basic mit dem gewissen Etwas. Die Ärmel sind wohl als lange Ärmel gedacht. Ich schiebe sie immer etwas hoch, damit es nach 3/4 Ärmel aussieht.
Hosen
Anscheinend trage ich nur schmale Hosen… Nun liebäugle ich mit einer Sarouelhose für den Sommer.
Links: Selbstgenäht. Leggings nach CUT Schnittmuster. Die trage ich schon seit über einem Jahr und das merkt man ihr an. Der Jersey ist nicht allzu dehnbar und löst sich an der Schrittnaht unaufhaltsam auf. Daher kann ich sie nur noch mit pobedeckenden Oberteilen anziehen. Woher bekomme ich nur einen vergleichbaren Stoff?
Mitte: Selbstgenäht. Diamanten für die Beine, auch heißgeliebt. Die trage ich zum Joggen und im Alltag. Erstaunlicherweise kann ich sie vielseitig kombinieren. Allerdings dürfen die Oberteile kein Muster haben. So hat sich diese doch auffällige Hose als Arbeitstier erwiesen. Ich bin schon häufig auf die Hose und den Stoff angesprochen worden. Bevor hier jemand fragt, der Stoff ist in grau leider ausverkauft. In smaragdgrün gibt es noch ein paar Meter.
Rechts: Camouflage Jeans, Impulskauf. Viel getragen im letzten Frühling und Sommer, aber leider etwas zu klein geworden. Mit längeren Oberteilen noch halbwegs tragbar. Aber ich will nicht HALBWEGS. Sondern RICHTIG.
Links: Bikerleggings Cassie aus dunkelgrauem Wildlederimitat. Sehr bequem, sieht wirklich aus wie Wildleder. Wird beim Tragen etwas weicher und weiter. Sie könnte also an sich noch etwas enger gemacht werden.
Rechts: Gerade schmal geschnittene dunkelblaue Jeans.
In dieser Reihe fehlt noch eine hellgraue Jeans. Ein ganz besonderes Projekt, über das ich noch berichten werde unter dem Hashtag #gibtesdieperfektejeans.
Röcke
Links: Selbstgenäht. Purito Rock aus fein geringeltem beigem Viskosejersey mit gelben Nähten. Sehr bequem, schon 2 Sommer getragen. Macht auch Gewichtsschwankungen sehr gut mit. Durch die neutrale Farbe vielseitig.
Mitte: Selbstgenäht. Bleistiftrock. Mein Statement Rock. Beim Planen meiner Garderobe fand ich zwischendrin, dass alles zu fade aussieht. Da kam mir der Rabenjersey gerade recht. Nun ist er da und ich bin mir was die Kombinierfreudigkeit angeht unsicher. So für sich finde ich den Rock total cool. Ich muss ihn mit meinen Oberteilen mal durchkombinieren.
Rechts: Selbstgenäht. Cargorock aus grobem Leinen. Viel getragen, momentan eher wurstig an mir.
Eigentlich hätte ich auch gerne einen Rock der nicht grau oder beige ist. Na, mal sehen, vielleicht einen Jeansrock? Oder einen richtigen Maxi-Stufenrock. Den hätte ich schon gerne im letzten Sommer genäht.
Accessoires
Kaum vorhanden. Hier sind meine Tücher. Am neuen Bethioua Shirt, welches beim Nähcamp entstand. Auch das hat merkwürdigerweise einen Fleck im Rücken. Dabei ist es doch noch keine Woche alt.
Ich habe an vielen Teilen etwas zu mäkeln. Das nervt mich. Vielleicht sollte ich mich auf noch weniger Teile einlassen und diese dafür perfektionieren? Wenn ich aber alle Teile mit Schwachstellen streiche, bleibt dann überhaupt noch eine Garderobe? Oder sind meine Ansprüche an mich selbst einfach zu hoch?
Ich lasse mir auch die Option vorhandene Teile nach und nach durch bessere zu ersetzen.
Inseln
Links: Gekauft. Diese Insel ist ein Neuzugang aus dem gleichen Laden wie die Lederjacke. Auch gleiche Marke. Wie gut, dass dieser Laden 400 km entfernt ist. Ich will aber unbedingt, dass sie zur Capsule Wardrobe dazugehört. Mal sehen, was sich machen lässt. Heute ist ja noch nicht das Finale.
Mitte: Selbstgenäht. Das ist das Jackenkleid vom Actionshooting in der Skaterbahn. Erinnerst du dich daran? Cool, oder? Aber seitdem habe ich das Kleid nicht wieder angehabt. Das viele Polyester… trägt sich nicht angenehm. Wäre nochmal nähenswert.
Rechts: Gekauft. Im Winter ein Arbeitstier, aber im Frühling? Die verstaue ich wieder bis zum Herbst.
Schneller als jedes Selfie lässt sich mit Hilfe der einzeln fotografierten Fotos fix ein Outfit zusammenstellen. Wie es nachher angezogen aussieht sei erst einmal dahingestellt. Für Ideen ist es super.
Und welche Schuhe zieht sie nun dazu an? Ja, wenn man es nicht schafft passende Schuhe zu kaufen, dann bleiben mir nur meine hohen grauen Chucks oder graue Stiefeletten.
Welche der drei Outfitideen findest du am besten?
a) links
b) mitte (mein Nähcamp Outfit vom ersten Tag)
c) rechts
Bis zum Finale der #myspringessentials bleiben jetzt noch ein paar Tage. Am 1.4. ist es soweit. Dann zeigen wir gemeinsam unsere Frühlingsgarderobe. Ganz individuell.
Ich hoffe, der heutige Post hat dich auch ein bisschen inspiriert. Ich freue mich über deine Meinung und Ideen zur Capsule Wardrobe. Ab heute kannst du dich auch unter diesem Post mit deinen aktuellen Beiträgen zu #myspringessentials verlinken.
Ich freue mich auf das Finale und bin gespannt wie sich die Capsule Wardrobes in der Praxis bewähren werden.
Liebe Grüße,
Elke
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